Die Kraft der schwarzen Daune
„Unser Moor festigt Ihr Immunsystem und macht Sie langfristig stark“ sagt Andrea Fend, die Geschäftsführerin des Bio-Kurhotels „moor & mehr“ in Bad Kohlgrub und GESUNDES BAYERN-Expertin. Warum das Bad Kohlgruber Bergkiefern-Hochmoor so besonders ist, weshalb es nicht nur bei allgemeinen physischen und psychischen Beschwerden hilft, sondern speziell auch bei unerfüllten Kinderwünschen – und wie es als natürliches Detox mit seinen Inhaltsstoffen den Körper entgiftet und entschlackt.
Es war Anfang der 1990er Jahre. Zusammen mit ihrem Mann Martin hatte Andrea Fend gerade die Leitung des Bio-Kurhotels in Bad Kohlgrub übernommen, als sie erstmals in ein Moorbad stieg. Andrea Fend hat eine angeborene Skoliose, die sie mit unterschiedlichen Methoden behandeln ließ, alle ohne Erfolg. „Auch wenn es fast kitschig klingt“, sagt sie, „gleich nach dem ersten Moorbad war ich wieder richtig komplett schmerzfrei.“ Weshalb sie ihren Gästen aus eigener Erfahrung authentisch schildern kann, wie gut eine Moorbehandlung für die Gesundheit ist: Moor, das freilich nicht nur bei Beschwerden an Gefäßen, Knochen und Gelenken hilft, sondern auch bei Überforderung und seelischen Erschöpfungszuständen. Bad Kohlgrubs Moor macht wieder fit für den Alltag.
In bereits dritter Generation leiten die Fends nun das familiäre Bio-Kurhotel „moor & mehr“ in den Ammergauer Alpen. Es ist ein wunderbares Kleinod nahe dem Ortszentrum von Bad Kohlgrub, dieser Bio-Hof mit seinen 18 Ochsen, zwei Pferden, vier Ziegen und Schafen. Vor allem aber ist es das Moor, für das die Gäste hierherkommen: Das Bergkiefern-Hochmoor, das Martin Fend nach alter Tradition noch selbst sticht und das hier dann bei den Behandlungen zur Anwendung kommt. Als Moorbad oder als Moorpackung – hier spüren die Gäste die Kraft der schwarzen Daune.
Für ein in seiner Wirkung sehr intensives Moorbad, sagt Andrea Fend, braucht der Gast natürlich viel Zeit. 15 bis 20 Minuten für das Bad im Holzzuber bei 39 bis 42 Grad selbst, danach nochmal 20 bis 30 Minuten nachschwitzen im Ruheraum, schließlich zwei Stunden, um im Bett zu entspannen und bei einem Regenerationsschlaf neue Kräfte zu tanken. „Große körperliche Aktivitäten würde ich aufgrund der Wirkung des Moorbades für Herz und Kreislauf an diesem Tag nicht empfehlen“, sagt Andrea Fend. „Wer nach einer Moorbehandlung unbedingt noch auf den Berg möchte, dem rate ich eher zu einer Moorpackung.“ Die wird dann punktuell eingesetzt, auf Hals und Nacken, oder auch Leber und Niere. Je nachdem, welche Bereiche angesteuert werden sollen.
Kein anderes Moor weltweit wurde übrigens so genau auf seine Inhaltsstoffe untersucht wie das Bad Kohlgruber Bergkiefern-Hochmoor. So wurde wissenschaftlich erwiesen, dass der hohe Anteil an Huminsäuren nicht nur den Stoffwechsel anregt und entzündungshemmend wirkt, sondern dem Körper auch Gifte und Schwermetalle entzieht. „Das Moor sorgt also für eine Entschlackung und Entgiftung des Körpers“, sagt Andrea Fend, „das ist natürliches Detox in Reinform.“
Geschäftsführerin im moor&mehr Bio-Kurhotel
Spengelstraße 6
82433 Bad Kohlgrub
Die Wirkung ist wissenschaftlich belegt: Moor bringt uns durch seine natürlichen Hormone zurück ins körperliche und seelische Gleichgewicht, stärkt unser Immunsystem, wirkt entgiftend und kann sogar bei unerfülltem Kinderwunsch helfen. Ein Gespräch über neu "erwecktes Lebensfeuer" von Radio-Moderator Thorsten Otto mit GESUNDES BAYERN-Expertin Andrea Fend.
Dabei eignet sich das Moor hier ganz besonders, um nicht nur Erholung und Entspannung vor Ort zu bieten, sondern sich auch für den Alltag zuhause zu rüsten. Ganz egal, ob die Gäste mit Beschwerden an Knochen und Gelenken nach Bad Kohlgrub kommen oder mit Stress-Symptomen und Erschöpfungszuständen. „Wir bekommen viele positive Rückmeldungen, dass die Effekte sechs bis neun Monate lang anhalten“, so Andrea Fend. „Sei es mit besserer Beweglichkeit oder mit erhöhter Leistungsfähigkeit. Unser Moor hilft langfristig bei physischen und psychischen Problemen. Da es zugleich die Abwehrkräfte und das Immunsystem stärkt, wirkt es auch präventiv, um Beschwerden vorzubeugen.“
Helfen kann das Moor aber auch bei unerfüllten Kinderwünschen. Mit seinen Inhaltstoffen aktiviert das Bad Kohlgruber Hochmoor bei Frauen die Hormondrüsen, reguliert die Zyklusstörungen, reinigt die Unterleibsorgane und fördert die Durchblutung. Wichtig ist aber auch hier, sich mit einem Aufenthalt von zwei bis drei Wochen ausreichend Zeit zu nehmen, um das Moor auf sich wirken zu lassen, um zu entspannen und abzuschalten und auf dem Weg zu einer natürlichen Schwangerschaft zur Ruhe zu kommen.
Frauen in ihren Wechseljahren wiederum profitieren bei einer Moorbehandlung durch die daraus resultierende Regulierung des Hormonhaushalts, insbesondere durch einen Ausgleich des gesenkten Östrogen-Spiegels. Die Folge: Knochen und Gelenke werden wieder geschmeidiger, Schweißausbrüche und Hitzewallungen nehmen ab, dazu sinkt das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls. „Und über die Nebennieren wird wieder das Lebensfeuer entfacht“, so Andrea Fend. „Das aber ganz unabhängig davon, ob ich in den Wechseljahren bin oder nicht.“ Schließlich gilt eine Unterfunktion der Nebennieren und der daraus resultierende Hormonmangel als ein wesentlicher Beschleuniger eines Burnout. Mit einer Moorbehandlung aber gelingt es, den Hormonpegel wieder reguliert aufzufüllen und damit die die Akkus für den Alltag neu aufzuladen.
Natürlich bietet das Bio-Kurhotel von Andrea Fend und ihrem Mann noch mehr als allein das Moor. Von der Fußreflexzonenmassge über die Lymphdrainage bis hin zur Migräne-Behandlung und vieles mehr. Als wichtige Ergänzung zur Moortherapie sieht Andrea Fend aber vor allem die Ernährungs-Heilkunde der Universalgelehrtin Hildegard von Bingen (1098 – 1179). Ob ein warmer Dinkel-Habermus mit Heilgewürzen wie Galgant oder Bertram zum Frühstück, der den Blutzuckerspiegel stabilisiert, den Heißhunger bremst, stärkt und ohne Völlegefühl sättigt. Ob ein Stück Galgant vor einem Moorbad für eine bessere Durchblutung und zur Festigung des Herz-Kreislauf-Systems. Ob Braunhirse- oder Dinkelbällchen als gesunde Grundlage, um nicht nüchtern ins Moorbad zu gehen: „Hildegards Lehre und unser Moor“, erklärt Andrea Fend, „das ist eine perfekte Symbiose.“ Ein stimmiger Einklang auf dem Weg zum harmonischen Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele.
Da ich die Berge liebe, ist das Hörnle ein wirklich besonderer Ort. Am liebsten gehe ich aber nicht auf ausgetrampelten Wegen hoch, sondern dafür lieber auf kleineren, ruhigeren Pfaden. Sehr gern bin ich aber auch auf dem Moorlehrpfad mit seinem Meditationsplatz unterwegs. Dort komme ich so richtig zur Ruhe.
Allen voran die „Klassiktage Ammergauer Alpen“, ein dreitägiges Festival mit internationalen Künstlern, jedes Jahr im September mit wundervoller Kammermusik, Lesungen und Familienkonzerten. Aber oft genieße ich es einfach, wenn ich abends vor unserem Haus auf der kleinen Anhöhe sitze und von unten die Musik des Kurorchesters aus dem nahegelegenen Kurpark heraufklingt. Das ist für mich auch Heimatsound.
Sehr zu empfehlen ist das „La Portavecchia“, das Wirtshaus am Kurpark. Der Wirt ist ein gestandener Bayer, seine Frau ist Italienerin, deswegen gibt es hier auch bayerische und italienische Spezialitäten. Eine wunderbare Kombination. Sehr gut isst man auch in der sehr gemütlichen Guggenberg-Alm direkt am Fuß des Hörnles, unserem Hausberg. Und auf der Hörnle-Hütte ist der Kaiserschmarrn ein absolutes Muss.