Die Schrothkur, nach ihrem Begründer Johann Schroth benannt, ist ein seit vielen Jahren erfolgreich angewandtes Naturheilverfahren. Natürliche Reize in Form von Ernährung und Nahrungsenthaltung, Trinken und Nichttrinken, Wärme und Kälte, Bewegung und Ruhe, Licht und Luft kommen zur Anwendung. Diese medizinischen Reize dienen dazu, die körpereigenen Ordnungs- und Heilkräfte zu wecken.
Die Schrothkur hat nichts mit „Körneressen“ zu tun. Das „Herzstück“ der Schrothkur, die Schroth'sche Diät, basiert auf die Jahrtausende alten Prinzipien des Heilfastens. Der Gast bekommt eine kalorienreduzierte, überwiegend basische Kost ohne tierisches Eiweiß und Fett, die praktisch salzfrei ist.
Die Kost muss so reizarm wie möglich sein, um den Verdauungsprozess einfach und unbelastet ablaufen zu lassen. Nur gekochtes Gemüse und Obst in Form von Kompott ist im Gegensatz zu Rohkost reizarm und entlastet den Darm. Daneben werden Reis, Graupen, Kräuter, Grieß, getrocknete Pflaumen und Aprikosen sowie Kurgebäck gereicht. Dadurch wird ein hoher Vitamin- und Mineralstoffgehalt gewährleistet.
Die ersten Tage erfordern hierbei sicherlich Disziplin, was jedoch nach einiger Zeit dazu führt, dass der Körper den größten Teil seiner Energie auf die „Entschlackung“ und Entgiftung konzentriert. Das Hungergefühl lässt nach und verschwindet beinahe ganz.
Die Schrothkur kann und darf auf keinen Fall mit sogenannten Schlankheitsdiäten oder Schlankheitskuren verglichen werden, wenn auch der Gewichtsverlust eine angenehme Nebenerscheinung ist. Die Schroth'sche Diät stellt keine langfristig einzuhaltende Kostform dar.
Täglich außer sonntags wird der Gast von eigens hierfür ausgebildeten PackerinInnen in den frühen Morgenstunden (ab 4.00 Uhr) mit einer Tasse heißem Kräutertee geweckt. Circa 10 Minuten später wird der von der Nachtruhe durchwärmte Körper in ein feuchtkaltes Leintuch gewickelt und mit trockenen warmen Packbetten zugedeckt. Um eine rasche Erwärmung zu erzielen, werden bis zu drei Wärmflaschen mit in die Packung gegeben. Damit sich die Wärme stauen kann, wird die Packung idealer Weise mit zwei Bändern gebunden.Diese
Packung (be-)wirkt:
Zudem werden:
Während die Packung anfangs ungewohnt erscheint, entwickelt sie sich im Laufe der Kur in der Regel zu einem bewusst wahr genommenen und angenehm empfundenen Entgiftungsprozess.
Der rhythmische Wechsel der individuell vom Kurarzt verordneten Flüssigkeitsmenge gibt dem Körper und dem Selbstheilungsprozess einen zusätzlichen Impuls und unterstützt somit die „Gewebsdrainage“ im Organismus. Während der Trockentage entsteht ein Sog aus dem Zwischengewebe in das leicht dickflüssigere Blut. Am Trinktag werden dann die herausgelösten Substanzen ausgeschieden.
Kurgetränk kann neben Mineralwasser, Tee und Säften auch trockener Kurwein in moderaten Mengen sein. Dieser wird wie die individuell benötigte Flüssigkeitsmenge, je nach Krankheitsbild ärztlich verordnet. Der Wein ist jedoch keineswegs zwingend vorgeschrieben.
Der moderate Weinkonsum wirkt:
und ist reich an Mineralstoffen und Antioxidantien und wirkt damit vorbeugend gegen Herzinfarkt.
Der Wechsel von Ruhe und Bewegung in Zusammenhang mit dem Wechsel der Flüssigkeitsmenge unterstützt den Entgiftungsprozess und steigert gleichzeitig das seelische Wohlbefinden.
Die Ruhephase, die sich am Trockentag anbietet, gibt dem Körper die Möglichkeit zur intensiven Regeneration. Entspannungstechniken, Massagen oder Spaziergänge bauen Stress ab und geben die Möglichkeit, sich auf den eigenen Körper zu konzentrieren.
Die Bewegung an den Trinktagen regt den Stoffwechsel an und sorgt für zusätzlichen Fettabbau. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die Aktivitäten im aeroben Bereich statt finden, das heißt, dass der Körper nicht überlastet wird. Der Fettabbau wird dadurch optimiert. Können Sie sich bei den sportlichen Betätigungen problemlos unterhalten, ist das ein Zeichen dafür, dass Sie sich im aeroben Bereich befinden. Die moderate Bewegung wirkt außerdem dem Eiweißabbau in den Muskeln und speziell auch am Herzen entgegen.