Wind und Licht an die Haut lassen, sich dabei etwas bewegen und vor allem in aller Ruhe: einatmen - ausatmen. Mehr muss man nicht tun, um in den bayerischen Heilklima-Orten nachhaltig für sich zu sorgen. Klingt zu leicht, um wahr zu sein? Ist es aber nicht. Denn Klima, Wetter und Natur stecken voller präventiver und regenerativer Kraft. Man muss nur wissen, wie man ihre Reize richtig nutzt ...

Dieser Geruch, wenn nichts in der Luft liegt, prickelt klar und kühl in der Nase. Während die kleinen Steinchen leise unter den dicken Sohlen knirschen, strömt dazu vielleicht eine warme Nuance Blumenwiese oder die magische Frische neu gefallenen Schnees in die Lungen. Etwas später im Wald ist es der feucht-erdige Duft von Moos und Laub, dazu der beruhigende Klang eines plätschernden Bergbachs.

Egal ob man im Sommer oder Winter im Mittelgebirge, im Alpenvorland oder inmitten alpiner Gipfelkulisse unterwegs ist: In den heilklimatischen Kurorten Bayerns kann man gar nicht anders, als ganz tief einzuatmen – und die wunderbare Luft mit einem wohltuenden Ausatmen der Natur zurückzugeben. Beim Wandern natürlich, aber auch beim Waldbaden, beim Langlaufen oder beim Nordic Walking.

 

Prima Klima

Ganz bewusst draußen sein pustet Kopf und Körper schon deshalb so schön durch, weil es das Gegenteil von dem ist, was viele den lieben langen Tag machen: in der immer gleichen Haltung vor dem Computer sitzen und dabei innerlich auf Hochtouren laufen. Heilklima kann aber noch viel mehr als den Alltag durchbrechen: Wer sich dort aufhält, bewegt und dabei den Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, etwas Wind, viel Licht und gemäßigter Sonnenstrahlung aussetzt, tut Körper und Geist nachweislich ganz viel Gutes.

Das ultraviolette Licht der Sonne (UVB-Strahlung) etwa ist in der Höhe recht intensiv. In der richtigen Dosis kurbelt das die Produktion des kraftvollen Multitalents Vitamin D an und kann super gegen Herbst-, Winter- und Alltags-Blues helfen. Zudem lässt uns die sauerstoffärmere Gebirgsluft mit ihrem relativ niedrigen Druck automatisch tiefer einatmen. Das beruhigt und trainiert gleichzeitig die körperliche Ausdauer – ganz ohne zusätzlichen Sport.

Hier sehen Sie eine Frau von hinten, die unter einem Laubbaum in der Wiese sitzt und den sonnigen Ausblick über Felder auf ein Dorf genießt.
Hier sehen Sie eine junge Frau in Sportkleidung, die eine Yogaposition auf einem umgestürzten Baumstamm im Wald macht.
Hier sehen Sie eine Wandergruppe, die auf einen Berg gehen.
Hier sehen Sie zwei Frauen, die in einer dichten grünen Wiese vor einem Bergpanorama sitzen und die Sonne genießen.
Hier sehen Sie eine junge Frau, die mit dem Fahrrad durch üppig grüne Wiesen und Wälder fährt.

Draußen ist das bessere Leben

Auch die Durchblutung und der Stoffwechsel werden im Heilklima fitter. All das zusammen hilft bei saisonaler depressiver Verstimmung und Wetterfühligkeit, reduziert Stress, Schlafstörungen und Überlastung, stärkt Herz, Kreislauf, Immunsystem – und tut auch den Menschen gut, die Allergien, Asthma oder andere Probleme mit den Atemwegen haben. Pollen, Feinstaub und Allergene haben nämlich ab etwa einer Höhe von etwa 1500 Metern keine Chance.

Nichts wie raus also, ab ins geniale Heilklima! So bekommt der Organismus genau das, wonach er sich vermutlich schon lange sehnt: Er muss sich endlich mal wieder anpassen. Diese Form der Abhärtung ist eine angenehme Challenge, die Körper und Geist vor Überlastung schützt und zudem für viel neuen Schwung sorgt.

 

Das Beste aus der Luft rausholen

Damit die Kraft der Natur ideal wirken kann, zieht man sich am besten im Zwiebellook an: Es wird ein bisschen zu warm? Jacke auf oder Pulli aus und Hosenbeine hochkrempeln, denn es darf sich auf der Haut ruhig leicht kühl anfühlen. Frösteln sollte man aber nicht – dann lieber wieder einpacken. Thermoregulation nennt sich dieser Trick, mit der man den Körper auf sehr simple, aber effektive Art abhärten kann.

Wer als Flachländer jedoch bei Wind und Wetter schnurstracks auf den höchsten Berg marschiert, wird sich eher überfordern als sich etwas Gutes tun. Denn im Heilklima zählt nicht, wer als erster am Gipfelkreuz ist. Besser, man macht sich gemeinsam mit jemandem auf den Weg, der heilklimatisches Know-How hat: Diese Expertinnen und Experten wissen genau, welche Strecken für ihre Gäste passen, zeigen unter anderem wie der Atem am besten fließt und verraten, in welchem Maß man sich individuell steigern sollten, um den Körper langsam, aber effektiv an die Reize zu gewöhnen.

 

Effektiv durchlüften

Um in hervorragender Luft Schritt für Schritt fitter zu werden und eine geballte Ladung Energie ins Leben zurückzuholen, gibt es in Bayern 20 heilklimatische Kurorte. Wer gerade nicht besonders gut in Form ist, wird sich im Mittelgebirge oder Voralpenland schneller pudelwohl fühlen: Die Reize sind hier unter anderem durch die geringeren Höhen- und Druckunterschiede nicht ganz so ausgeprägt, was den Körper weniger stark beansprucht. Das Hochgebirge dagegen powert etwas mehr. Hier sollte man womöglich ein bisschen sanfter mit der Bewegung starten, damit sich der Körper möglichst schonend an die neue Umgebung gewöhnen kann.

Wenn man merkt, dass einem gerade wieder alles zu viel wird, reicht übrigens oft schon eine Tagestour  oder ein verlängertes Wochenende – sofern man den heilklimatisch angekurbelten Organismus auch zu Hause weiter bei Wind und Wetter etwas herausfordert. Nachhaltiger und effektiver wirkt das Heilklima aber, wenn man länger bleibt. Ein Aufenthalt von drei Wochen ist ideal. Vielleicht in den bewaldeten Hügeln und sprudelnden Quellen Frankens? Im sanften Bergauf und Bergab der Münchner Hausberge, vorbei an türkisfarbenen Seen? Oder in der Erhabenheit von Bergwiesen, märchenhaften Auenwäldern und alpinen Gipfeln ganz im Süden Bayerns? Wo auch immer man landet: man kehrt garantiert gestärkt nach Hause zurück.

ASMR: So klingt Heilklima

Begeben Sie sich auf die knapp sechsminütige Meditation und atmen Sie tief ein und aus.

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