In der Historie von Bad Birnbach gilt der 21. September 1973 als Glückstag, als das Datum, das die Geschichte des Ortes für immer veränderte. Es war der Tag, an dem man in der kleinen niederbayerischen Gemeinde bei Erdgas- und Erdölbohrungen in einer Tiefe von 1.618 Metern nach intensiver Suche auf eine 70 Grad heiße Thermalquelle stieß: Der Anfang vom Aufstieg Bad Birnbachs zu einem bekannten und beliebten Kurort im Rottaler Bäderdreieck. Heute gilt die 1976 eröffnete Rottal Terme mit ihren 30 Becken als eines der größten, schönsten und abwechslungsreichsten Thermalbäder Deutschlands. Mit dem Wasser aus der 1973 gefundenen Chrysanti-Quelle sowie der später in 1.200 Metern Tiefe entdeckten, 60 Grad warmen Konradsquelle verfügt die Therme außerdem über zwei der heißesten Thermal-Mineralquellen Mitteleuropas.
Gegen Stress und Erschöpfung: Die wohltuende Wirkung des Thermalwassers
Dass sich die 1976 eröffnete Rottal Terme tatsächlich so schreibt und nicht wie üblich „Therme“, beruht nicht auf einem Druckfehler oder orthographischen Mängeln. Die italienische Schreibweise ohne „h“ soll ganz bewusst die alte Verbundenheit zu Land und Kultur jenseits des Brenners dokumentieren. Schließlich haben hier im Rottal zahlreiche italienische Baumeister ihre Spuren hinterlassen. Und auch dass der Landstrich zu einer der Regionen mit den meisten Sonnenstunden in ganz Deutschland gehört, weist auf den schon hier beginnenden Süden hin.
Aber letztlich ist die Schreibweise ja auch gar nicht wichtig. Entscheidend ist in Bad Birnbach der rundum positive Effekt der Therme und ihres Thermalwassers auf Ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden. So wirksam und so berühmt die Kraft des hiesigen Heilwassers aus den beiden Quellen nach wie vor ist: Bad Birnbach, das sich als „Das ländliche Bad“ in der deutschen Bäderlandschaft einen Namen gemacht hat, ist mit seiner Rottal Terme heute vor allem auch ein Standort für Vorsorge und Vorbeugung, mit einem speziellen, wissenschaftlich ausgearbeiteten Präventionsprogramm gegen Stress und Erschöpfung.
Vielseitige Thermen-Welt: Kaskadebecken, Thermenbach und Salzlagune
Das laut Analyse offiziell als Fluorid-Natrium-Hydrogencarbonat-Chlorid-Thermalquelle bezeichnete Wasser hilft besonders bei Gelenkerkrankungen und bei Beschwerden im Bewegungsapparat. Die Wirkung erleben Sie sowohl im 36 Grad warmen Kaskadebecken im Außenbereich, im 105 Meter langen Thermenbach, einem 33 Grad warmen Strömungskanal mit Sprudelliegen und Musikpavillon, oder auch in der mit zwölfprozentiger Sole angereicherten Salzwasserlagune.
Doch die Bad Birnbacher Heilquellen können noch mehr, denn sie lösen nicht nur Muskelverspannungen und minimieren chronische körperliche Beschwerden, sondern reduzieren, wie langjährige Therapeuten in der Rottal Terme bestätigen, auch Stress und Ärger und heben die Stimmung: ein wahres Allround-Heilmittel.
Aktiv gegen Stress und Erschöpfung: Das Bad Birnbacher Präventionsprogramm
Gegen Stress und Ärger, gegen Erschöpfung und Überforderung, gegen all die negativen Begleiterscheinungen des hektischen Alltags hat Bad Birnbach in den vergangenen Jahren nun in Zusammenarbeit mit der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität ein ganz besonderes Programm entwickelt. AGES: Aktiv gegen Erschöpfung und Stress, eine von Krankenkassen zugelassene und bezuschusste Kompaktkur, bestehend aus einem zweiwöchigen Erstaufenthalt, der durch einen fünftägigen Auffrischungskurs nach einem halben Jahr ergänzt wird. Bestandteile sind dabei Bewegungs- und Entspannungstechniken, sei es bei Übungen im Heilwasser der Rottal Terme, unter praktischer Anleitung von Therapeuten beim Nordic Walking oder Bogenschießen oder auch bei Muskelentspannungsübungen. Gespräche und physiotherapeutische Anwendungen wie Massagen und Naturfango runden das Programm ab.
Im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojekts stellten Ärzte und Wissenschaftler fest, dass Teilnehmer des Bad Birnbacher AGES-Programms ihre Resilienzim Vergleich zu Nicht-Teilnehmern langfristig deutlich erhöhten, messbar allein schon an der niedrigeren Konzentration des Stresshormons Cortisol. Was physiologisch nachgewiesen werden konnte, empfanden die Teilnehmer auch zwölf Monate nach dem zweiwöchigen Erstaufenthalt noch:
Weniger Stress, weniger Erschöpfung, dafür mehr Lebensfreude und Lebensqualität. Eine gute Gelegenheit, hier in Bad Birnbach den Druck einfach mal rauszunehmen. Und ihn zuhause gar nicht mehr zuzulassen.
Meterstabmuseum und Rauhnachtsbüffet: Wandern, radeln und genießen
Für weitere Schritte hin zur Entschleunigung haben Sie im und um den Ort viele zusätzliche Gelegenheiten. Beispielsweise beim Meditationsweg im Kurpark, wo Sie nicht nur in die Mitte eines Labyrinths finden, sondern auch zu Ihrer eigenen. Wandern Sie auf dem 80 Kilometer langen Netz an wunderschönen Wanderwegen durch die sanfte Rottaler Hügellandschaft oder steigen Sie in den Sattel und radeln Sie entlang des Rottal-Radwegs auf einer unterhaltsamen Museumsrunde, zum Freilicht-Bauernhofmuseum Massing, zur Wallfahrtskirche St. Salvator oder zum kuriosen Meterstabmuseum in Stallach. Oder lassen Sie sich auch mal gemütlich mit dem in Deutschland ersten vollständig autonom fahrenden Bus in einem öffentlichen persönlichen Nahverkehr auf der zwei Kilometer langen Strecke zwischen Bahnhof, Ortskern und Rottal Terme kutschieren. Unterwegs ist der Bus täglich im Linienbetrieb zwischen 8 und 18 Uhr.
Auch kulinarisch werden Sie im Rottal verwöhnt. Mit besten Zutaten von regionalen Direktvermarktern finden Sie hier das ganze Jahr urige altbairische Spezialitäten der Rottaler Küche, vom Rauhnachtsbüffet über den Most-Apfelschmarrn bis zum Kirtabratl. Bad Birnbach, Gastgeber mit Rottal Terme ohne „h“. Dafür mit Heilkraft, Herz und Hochgenuss.
hoch über ihr thront die über 500 Jahre alte Pfarrkirche.