im eigenen Badezimmer
Die heilsame Wirkung von Moorbehandlungen ist seit Jahrhunderten bekannt: Schon der berühmte Arzt Paracelsus (1493 – 1541) empfahl das Moor als Heilmittel. Heute wissen wir, dass Moorheilbäder bei vielen Indikationen wie Rheuma, Gelenkbeschwerden, Arthrose und Burnout helfen. Angelika Panradl und ihr Mann bauen bereits in dritter Generation Moor in Bad Aibling ab und liefern es an Kliniken und Wellnesseinrichtungen.
„Ursprünglich hatte der Großvater von meinem Mann nur ein Transportunternehmen“, erzählt Angelika. „Mitte der 60er-Jahre sind in Bad Aibling große Rheuma-Kliniken entstanden. Für ihre Anwendungen benötigten sie das Heilmoor, und so fragten sie den Großvater, ob er sich vorstellen könnte, es abzubauen.“ 1964 begann er damit und versorgte nach und nach nicht nur die großen Kliniken, sondern auch kleine Einrichtungen mit dem Heilmittel.
Das Bad Aiblinger Moor enthält entzündungshemmende Stoffe und pflanzliche Hormone
Das „Schwarze Gold“, wie der hochwertige Torf auch genannt wird, entsteht, wenn Pflanzenreste in den wasserreichen Moorgebieten unvollständig abgebaut werden. Zurück bleiben wertvolle Huminsäuren, Kieselsäure, Eisen, Mangan, Kupfer, Magnesium, Kalzium und antibiotische Stoffe, deren Heilkraft in den warmen Moorbädern nutzbar gemacht wird. „Das Bad Aiblinger Moor zeichnet sich durch seinen hohen Gehalt an Huminsäuren aus“, erklärt Angelika Panradl. „Diese wirken entzündungshemmend und stärken unser Immunsystem. Zudem enthält unser Moor über 250 pflanzliche Hormone, die wir über die Poren der Haut aufnehmen können.“
Austraße 7
83569 Vogtareuth
Zusätzlich ist das Moor ein hervorragender Temperaturspeicher, für Kälte und Wärme gleichermaßen. „Man hat im Moor ein ganz anderes Empfinden für die Temperatur“, so Panradl. „Sie können ein Moorbad mit 42° C gar nicht vergleichen mit einem normalen Wannenbad derselben Temperatur. Das Wannenbad wäre Ihnen viel zu heiß. Über den Zeitraum eines zwanzigminütigen Moorbades, erwärmt sich die Körperkerntemperatur um 1 º C, und es entsteht ein künstliches Fieber. Dieses wiederum setzt sehr viele Stoffwechselprozesse im Körper in Gang. Moor hat somit eine thermophysikalische und auch eine biochemische Wirkung auf den Körper.”
So schätzen nicht nur Menschen, die an Rheuma und Gelenkentzündungen leiden, die Moorbäder, sondern es eignet sich auch hervorragend zur Linderung und Vorsorge bei Hautunreinheiten, als begleitende Therapiemaßnahme nach Operationen und Unfällen, im Bereich der Frauenheilkunde und zur Stressprävention.
Doch das Moor kann nicht nur in Form von Bädern eingesetzt werden. Auch Moorpackungen an gezielten Körperstellen sind möglich. In ihrem Unternehmen in Bad Aibling vertreibt Familie Panradl außerdem noch Seifen, Kissen und Salben aus dem Heilmittel.
Auch zu Hause müssen die Menschen nicht auf das Heilmittel verzichten. „Wir haben zum Beispiel ein Moorbad für zu Hause entwickelt“, erzählt Angelika. „Man kann es nicht vergleichen mit einem dickbreiigen Moorbad in einer Klinik. Es ist mehr ein Moorkonzentrat für die Wanne, das man mit Wasser mischt und sich so ein Moorschwebstoffbad schafft. Man kann es sich so vorstellen: Das Wasser färbt sich durch das Konzentrat dunkelbraun und es schwimmen Moorflöckchen darin, ich sage immer, wie beim Fruchtsaft.“ Bei diesem Bad überwärmt sich der Körper nicht so stark wie bei dem dickbreiigen Moorbad. Dennoch werden über die Poren der Haut genügend Inhaltsstoffe aufgenommen, um eine ähnliche Wirkung zu erzielen.
Des Weiteren gibt es das Moor auch in einer pastenähnlichen Konsistenz für die Anwendung zuhause. “Ich kann im Moor kneten, um zum Beispiel die Arthrose in den Fingergelenken zu lindern. Auch eine Rückenpackung oder ein Gelenkwickel lassen sich gut zuhause durchführen“, erklärt Angelika Panradl. Ähnlich funktionieren auch die Moorkissen von Familie Panradl. “Sie lassen sich kalt und warm einsetzen. Damit kann ich ganz punktuell schmerzende Körperpartien behandeln. Bei Entzündungen brauche ich eher die Kälte, bei Verspannungen oder Arthrose-Schmerzen eher die Wärme”, so die Expertin.
Zudem vertreibt die Familie Seifen und Salben aus dem “Schwarzen Gold”. “Unsere Seife ist entwickelt für alle Menschen, die eine empfindliche und sensible Haut haben. Sie finden darin ein ganz feines Mittel für die tägliche Pflege, sie kann sogar das Duschgel ersetzen. Und unsere drei verschiedenen Moorsalben wirken durch die Zusätze der Kräuter auf die Gelenke, die Muskulatur, die Sehnen oder auf schlecht durchblutete Beine.” So steht dem wohltuenden Moorerlebnis nichts im Wege.