Mit dem Beginn der dunklen und kalten Jahreszeit beginnt für viele von uns innerlich eine herausfordernde Zeit. Mehr als 59 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden in den kalten Monaten unter dem sogenannten Winterblues. Was das genau ist, warum Körper und Geist entsprechend reagieren und woran man ihn erkennt, erklärt Ihnen #gesundkannjeder-Experte Dr. Manfred Wagner.
Der typische Winterblues hat viele verschiedene Erscheinungsformen, von Antriebslosigkeit, Schlappheit und Müdigkeit bis hin zu einer allgemeinen Niedergeschlagenheit. #gesundkannjeder-Experte und Facharzt für Innere Medizin Dr. Manfred Wagner erklärt: „Den Winterblues kann man auch als saisonal depressive Verstimmung bezeichnen. Die Symptome hierbei sind meist individuell. Fakt ist: dem Körper fehlen wichtige Stoffe und darauf reagiert er.“
So facettenreich wie der Winterblues selbst sind auch die Ursachen, weshalb Körper und Geist in der dunklen Jahreszeit in eine solche Art Tief fallen. Der entscheidendste Grund ist das fehlende Sonnenlicht, welches unseren Hormonhaushalt gravierend beeinflusst. „Das Hormon Melatonin ist für uns sehr wichtig, da es den Tages- und Nachtrhythmus steuert. Dadurch, dass die Tage im Winter deutlich kürzer sind, bekommt der Körper weniger Tageslicht ab. Folglich produzieren wir mehr Melatonin, was uns müde macht“, erklärt Dr. Wagner. Durch die geringe Menge an UV-Strahlen werden zudem andere wichtige Botenstoffe im Körper reduziert. Der #gesundkannjeder-Experte führt fort: „Serotonin, Dopamin und Noradrenalin sind die stimmungsaufhellenden Wachmacher in unserem Körper. Im Winter fehlen für die Produktion dieser Stoffe die nötigen Sonnenstrahlen, weshalb ein Mangel auftritt. Das ist ein häufiger Grund für Niedergeschlagenheit“. Eine weitere Folge der zu geringen Menge an Tageslicht ist der Vitamin D Mangel. „Vitamine, insbesondere Vitamin D sind von elementarer Bedeutung für unser Immunsystem. Ohne Sonnenlicht kann es der Körper aber nicht produzieren. Ein solcher Vitamin D Mangel im Winter zeigt sich häufig durch Schlappheit oder Müdigkeit“, erläutert der #gesundkannjeder-Experte. Darüber hinaus kann auch ein Wassermangel den Winterblues verstärken. Dr. Wagner weiß: „Wasser liefert dem Körper Energie. Wenn wir zu wenig trinken, fehlt uns diese Energie im Alltag und wir sind ebenfalls schlapp und müde.“ Abschließend beeinflusst auch die Ernährung unser Wohlbefinden im Winter. „Besonders ungesunde und schwere Mahlzeiten untertags kosten den Körper viel Energie. Hier spricht man von postprandialer Somnolenz, also einer Trägheit nach dem schweren Essen. Der Körper braucht viel Blut, um die Nahrung zu verdauen. Dadurch sinkt unser Blutdruck, wir werden müde und können uns nur schwer konzentrieren. Hier hilft dann hauptsächlich körperliche Aktivität“, verdeutlicht Dr. Wagner.
Für einen Winterblues gibt es viele Ursachen, aber man kann ihm aktiv entgegenwirken. Dazu muss man sich allgemein mit seiner körperlichen und geistigen Gesundheit auseinandersetzen und sich über Schwachstellen sowie Stärken bewusst werden. Das exklusive Gesundheitsprogramm #gesundkannjeder in den bayerischen Heilbädern und Kurorten befasst sich mit zahlreichen Themen rund um eine bewusste und gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und geistiger Gesundheit. All diese Faktoren beeinflussen schließlich auch unsere Stimmung im Winter. Die Expert*innen am jeweiligen Kurort leiten Sie an und erarbeiten mit Ihnen auch Strategien für zu Hause, mit denen Sie aktiv gegen Belastungen wie den Winterblues vorgehen.