In der Weihnachtsbäckerei
Wer kennt ihn nicht – den Duft von frisch gebackenen Vanillekipferl und Lebkuchenherzen? Wenn draußen die kalte Jahreszeit anbricht, steht die Weihnachtsbäckerei vor der Tür. Doch unsere Lieblingsplätzchen wollen durch ihren hohen Anteil an raffiniertem Zucker, glutenhaltigem Mehl und fetthaltigen tierischen Produkten nicht so recht in den gesunden Ernährungsplan passen. Laut Ernährungsexperten lässt raffinierter Zucker den Insulin-Spiegel steigen, tierische Fette sollen anfällig machen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und, wie auch das Gluten im Weizenmehl, Entzündungen hervorrufen.
Ein Weihnachten ohne herrlich duftende Plätzchen wollen wir uns aber gar nicht vorstellen. Die gute Nachricht: Muss man auch nicht! Mit etwas Kreativität kann man aus den sündhaft süßen Platzerl Weihnachtskekse zaubern, die nicht nur schmecken, sondern auch wahre „Superfoods“ sind. Denn Zucker, Mehl und tierische Produkte können durch gesunde Alternativen wie Obst, Chia-Samen und Nüsse ersetzt werden. Hier stellen wir einige Produkte vor, die ihr anstelle von Zucker & Co verwenden könnt. Also einfach scrollen und inspirieren lassen. Oder noch leichter: eines unserer herrlichen Rezepte aussuchen und sofort loslegen.
Süß ist nicht gleich süß – 5 Alternativen für raffinierten Zucker
Die Süße von Obst und Früchten ist die wohl gesündeste Art, auf raffinierten Zucker zu verzichten. Entweder fertig in Gläsern kaufen oder selbst zubereiten.
Beide enthalten viel Süße, sind dabei aber gesünder als raffinierter Zucker. Honig wirkt antibakteriell und enthält viele wichtige Enzyme, Ahornsirup ist mineralhaltig. Durch seine würzige Note eignet er sich obendrein hervorragend für die Weihnachtsbäckerei.
Dieser Zuckeraustauschstoff hat 40 Prozent weniger Kalorien als der gewöhnliche Haushaltszucker, schmeckt aber genauso süß. Der Birkenzucker hat einen niedrigen glykämischen Index – er wird also insulin-unabhängig verstoffwechselt – und eignet sich daher bestens für Diabetiker. Den Zucker einfach durch die gleiche Menge an Xylit ersetzen. Bei übermäßigem Verzehr kann der Birkenzucker abführend wirken. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, nimmt nur wenig davon – zum Beispiel als Puderzucker-Alternative beim Bestäuben. Denn auf Deko wollen wir bei der Weihnachtsbäckerei natürlich nicht verzichten!
Auch bei Erythrit handelt es sich um einen Zuckeraustauschstoff, der durch Fermentierung gewonnen wird. Erythrit ist praktisch kalorienfrei, schmeckt allerdings weniger süß als gewöhnlicher Zucker. Wer auf die Süße nicht verzichten mag, nimmt also einfach etwas mehr. Mit Verdauungsbeschwerden muss man bei diesem Produkt nicht rechnen.
Der Karamell-Geschmack ist nicht der einzige Vorteil dieser Zucker-Alternative: Der Zucker aus Kokosblüten lässt auch den Blutzuckerspiegel weniger stark ansteigen als raffinierter Zucker. Auch hier gilt: Kokosblütenzucker und gewöhnlicher Zucker lassen sich im Verhältnis 1:1 ersetzen.
Aber bitte ohne Sahne - 4 vegane Alternativen
Milch ist im Verruf, Entzündungsprozesse im Körper zu fördern. Laut Experten sind viele Darmerkrankungen und Hautirritationen auf den Konsum von Milchprodukten zurückzuführen. Wer nicht auf den weihnachtlichen Gewürzkuchen verzichten möchte, kann auf pflanzliche Alternativen wie Hafer- oder Mandelmilch zurückgreifen. Der nussige Geschmack passt sowieso besser in die Weihnachtsbäckerei! Und auch für die sahnig-cremigen Füllungen in Weihnachtstorten gibt es vegane Alternativen, beispielsweise aus Soja.
Die als „Superfood“ gefeierten Chia-Samen eignen sich hervorragend als Ei-Ersatz. Reich an Ballaststoffen und gesunden Omega-3-Fettsäuren sollen die schwarzen Samen die Verdauung fördern, den Blutzucker regulieren und sogar gegen Beschwerden wie Sodbrennen und Gelenkschmerzen helfen. Die Faustregel lautet: 1 Esslöffel Chia-Samen in 3 Löffeln Wasser ersetzt 1 Ei. Auch Leinsamen, ebenfalls reich an Ballaststoffen, eignen sich als Ei-Alternative. Auch hier gilt: 1:3 ersetzt ein Ei.
3. Kokosöl statt Butter
Kokosöl ist die gesunde Alternative zu Butter und Margarine – denn es ist antibakteriell und soll Entzündungen lindern. Die Butter einfach durch die gleiche Menge an Kokosöl ersetzen.
Auch Nussmus aus Mandeln oder Cashewkernen ist eine gute Alternative zu Butter. In Nüssen sind viele hochwertige Fette, Ballaststoffe und wertvolle Vitamine enthalten.
3 Tipps für eine glutenfreie Weihnachtsbäckerei
So geht’s auch ohne Mehl
Nüsse sind aus der Weihnachtsbäckerei nicht wegzudenken – warum Mandeln und Haselnüsse also nicht gleich als Mehlersatz verwenden und damit wichtige Ballaststoffe zu sich nehmen?
Wer gemahlene Nüsse statt Mehl verwendet, braucht ein Bindemittel – denn ihnen fehlt das im Mehl enthaltene Gluten, das wie ein Klebemittel wirkt. Wer auf tierische Produkte wie Eier verzichten möchte, kann auf Pfeilwurzelstärke zurückgreifen, die man in vielen Drogerien und Bio-Läden kaufen kann. Anders als andere Bindemittel wie Maisstärke, ist die Pfeilwurzel glutenfrei. Je nach Rezept reicht es, 1-2- Teelöffel unter die Nussmischung zu rühren.
Nussmehle sind etwas anderes als gemahlene Nüsse. Bei einem Nussmehl handelt es sich um eine Masse aus gepressten Nüssen, die anschließend entölt wird. Der Vorteil: Nussmehle binden genauso gut wie Mehl, sind aber gesünder als Weizen & Co – und schmecken dabei herrlich nussig! Garantiert glutenfrei und trotzdem lecker.
Zwar nicht glutenfrei, aber wer nicht auf Mehl verzichten möchte, sollte besser auf diese Mehl-Variante zurückgreifen. Denn Dinkel enthält mehr Ballaststoffe und Vitamine als Weizen und punktet auch durch höherwertiges Eiweiß und mehr ungesättigte Fettsäuren.
Für alle Lebensmittelallergiker gibt es ein vielseitiges Angebot in den bayerischen Heilbädern und Kurorten. Zum Beispiel in Scheidegg: hier kommen alle Zöliakie-Erkrankten auf Ihre Kosten, da es in der Gastronomie stets leckere und glutenfreie Alternativen gibt. Auch Oberstdorf im Allgäu ist für sein großes Angebot an laktosefreien Speisen bekannt.
3 Rezepte für die gesunde Weihnachtsbäckerei
Vom Weihnachts-Klassiker zum Newcomer