mehr Energie im Alltag
Weniger Gewicht, neue Power und ein besseres Bewusstsein für gesunde Ernährung: Die Vorzüge des Basenfastens kann man bei den bayerischen Gesundheitsexperten kennenlernen. Statt Limo und Fertigpizza ganz viel heimisches Gemüse, frisches Obst, Nüsse und Samen.
Eine gesunde Ernährung stärkt nachweislich unseren Körper. Sie hilft dabei, Krankheiten zu vermeiden. Und sie soll auch heilsame Kräfte haben. Wie aber ernährt man sich gesund?
Darüber streiten und forschen Ernährungswissenschaftler seit vielen Jahrzehnten. Fest steht aber: eine abwechslungsreiche, auf Regionalität und Frische basierende Ernährung tut dem Körper in jedem Fall gut. Und: Es kann wohltuend sein, eine Zeit lang, auf gewisse Lebensmittel zu verzichten – wie zum Beispiel bei einer basischen Ernährung.
Dabei werden nur oder vorrangig Lebensmittel gegessen, die basisch wirken und den Körper entsäuern sollen. Hunger hat man dabei nicht, man darf sogar richtig schlemmen – muss aber sehr genau aufpassen, was man isst. In vielen bayerischen Kur- und Heilorten gibt es daher Angebote, bei denen man im Rahmen eines Gesundheitsurlaubs eine basische Ernährung ausprobieren kann. Kurzfristiger Effekt: Man verliert im Allgemeinen auf gesunde Weise ein paar überflüssige Pfunde, da auf Fleisch, Milchprodukte, Zucker, Alkohol, Süßigkeiten und Getreide weitgehend oder ganz verzichtet wird. Durch die Beschäftigung mit der eigenen Ernährung essen viele Menschen nach einer Basenfasten-Kur zudem gesünder und bewusster. Und sie machen die Erfahrung, dass eine basische Ernährung ihnen schnell neue Energie schenkt. Langfristig soll eine basische Ernährung chronische Krankheiten wie Osteoporose, Gelenkschmerzen, Asthma, Neurodermitis oder Karies verhindern bzw. lindern helfen. Wissenschaftlich erwiesen ist dies jedoch schulmedizinisch bislang kaum.
Die Idee: Durch den Verzicht auf bestimmte Lebensmittel soll das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper wiederhergestellt werden. Eiweißreiche (tierische) Lebensmittel und Getreide sollen im Körper zur Säurebildung beitragen. Diese Übersäuerung kann der Körper – so die Vorstellung – irgendwann nicht mehr gut abbauen. Basen übernehmen dies, wobei dem Körper wichtige Mineralstoffe entzogen werden. Es entsteht ein Mangel, der auf Dauer krank machen soll. Die basische Ernährung wurde Mitte der 90er-Jahre von Sabine Wacker entwickelt.
Das Ziel: Durch den Genuss von basisch wirkenden Lebensmitteln soll der Körper entsäuert werden. Und so geht’s:
● Erlaubt, weil basenbildend: Obst, Gemüse und Pilze sowie Nüsse, Samen und Kerne
● Nicht erlaubt, weil säurebildend: Tierisches Eiweiß aus Fleisch-, Fisch- und Milchprodukten, Eier, Getreide, Reis, Alkohol, Kaffee, Zucker und Süßigkeiten. Auch Schwarzer, Grüner, Weißer und Rooibos-Tee sind fürs Basenfasten nicht geeignet
● Viel trinken, mindestens zwei bis drei Liter am Tag, und zwar stilles Wasser und Tees aus heimischen Kräutern
● Im Detail ist eine basenbasierte Ernährung natürlich komplizierter – denn sie unterscheidet auch zwischen guten und nicht so guten säurebildenden Lebensmitteln. Solche gesunden Säurebildner dürfen nach der basischen Ernährungslehre zu etwa 20 bis 30 Prozent auf dem Speiseplan stehen. Darunter sind etwa Haferflocken und Hafer, Sesam oder Hülsenfrüchte
● hochwertige Pflanzenöle passen ebenfalls zu einer basischen Ernährung. Sie gelten als neutral. Auch Butter darf in Maßen auf dem Speiseplan stehen
● ausreichend schlafen und sich an der frischen Luft bewegen hilft zusätzlich, den Körper zu regenerieren
Fazit: Auch wenn die Effekte des Basenfastens schulmedizinisch bislang nicht erwiesen sind, enthält diese Diät viele wichtige Bausteine einer gesunden Ernährung. Wer sie für einen begrenzten Zeitraum ausprobiert, braucht nicht mit Mangelerscheinungen zu rechnen – wird im Gegenteil wahrscheinlich eher positive Effekte spüren: Eine Gewichtsreduzierung, ein schöneres Hautbild und mehr Energie zum Beispiel. Schwangere und chronisch Kranke sollten sich ohne ärztliche Rücksprache nicht rein basisch ernähren.
Die Ernährungsexperten in den bayerischen Kurorten und Heilbädern haben eine jahrzehntelange Erfahrung mit dem Basenfasten. Sie können die Lebensweise anleiten und Hintergründe vermitteln. Meist werden Programme mit einem sanften Bewegungsprogramm und weiteren Anwendungen wie Massagen, Packungen oder ayurvedischen Behandlungen angeboten. Kuren dauern im Allgemeinen ein bis zwei Wochen.