Der richtige Neustart für mehr Kraft im Alltag
„Mit Fasten können wir Kraft tanken und unsere Akkus neu aufladen“, sagt Sarah Reinmold, Diätassistentin, Fastenleiterin und GESUNDES BAYERN-Expertin aus Bad Brückenau. Warum wir dadurch einen Schutzpanzer aufbauen, warum uns gesunde Ernährung leistungsfähiger macht – und warum Fasten auch in der Prävention bestens hilft.
Einmal im Jahr fastet sie auch selbst. Meist so rund um Ostern. Nach den Wintermonaten sei das für sie genau der richtige Start in den Frühling, sagt Sarah Reinmold, die GESUNDES BAYERN-Expertin und stv. Leiterin des Bereichs Ernährung der Malteser-Klinik von Weckbecker in Bad Brückenau, und fügt hinzu: „Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Fasten der perfekte Reset-Knopf für Körper, Geist und Seele ist, um Kraft zu tanken und die Akkus neu aufzuladen.“ Deswegen kann sie auch ihren Gästen gut vermitteln, wie wichtig und wohltuend es ist, sich durch das Fasten immer wieder eine kurze Auszeit zu gönnen. Um damit langfristig die Resilienz zu erhöhen und für zuhause einen Schutzpanzer aufzubauen, als starke Abwehr vor den stressigen Herausforderungen des Alltags.
Dabei hat sich der Blick auf das Fasten in den vergangenen Jahrzehnten, auch durch viele wissenschaftliche Studien, massiv geändert. Mittlerweile ist vielen Fasten-Interessierten bewusst, dass nicht der Gewichtsverlust im Vordergrund steht. Vielmehr geht es darum, den Körper zu entgiften und zu entschlacken sowie zahlreiche Prozesse im Organismus wieder anzuregen. „Entscheidend ist, dass wir Organe wie beispielsweise die Leber wieder in Gang bringen“, sagt Sarah Reinmold, „um für einen geregelten Kohlenhydrat-, Protein- und Fettstoffwechsel zu sorgen.“
Bereits nach 13 Stunden ohne feste Nahrung findet im Körper eine Umstellung des Stoffwechsels statt, die komplexe Reparatursysteme anstößt. Fasten wirkt so stoffwechselentlastend, antientzündlich und autoimmunogen, schmerzlindernd, beruhigend und stimmungsaufhellend. Zudem senkt es das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hat über die Autophagie-Anregung einen lebensverlängernden Effekt. Autophagie ist nichts anderes als ein Recyclingprogramm der Zellen, beschädigte oder falsch gebaute Proteine abzubauen und diese anschließend wiederzuverwerten.
„Natürlich stellt die Entscheidung für das Heilfasten und dann auch das Durchhalten sowohl körperlich und auch psychisch durchaus eine Herausforderung dar“, so Sarah Reinmold. „Doch was wir bei uns immer wieder sehen: Wer sich darauf einlässt und wer bis zum Schluss dabeibleibt, der geht gestärkt daraus hervor. Die Erkenntnis, das Fasten selbstbestimmt durchgehalten zu haben, setzt viele Energien frei, um in der Folge die Herausforderungen des Lebens noch besser zu meistern und widerstandsfähiger zu werden. Dazu kommt dann noch, dass Körper wie Seele durch das Fasten und seiner im wahrsten Sinne reinigenden Funktion einfach mehr Reserven haben als zuvor, um den Widrigkeiten des Alltags zu trotzen.“
Während regelmäßiges Fasten für langjährige Routiniers schon ein fester und wichtiger Bestandteil des Jahres ist, kostet es Neulinge oft noch Überwindung, sich auf ein sieben- bis zehntägiges Heilfasten richtig einzulassen. Gerade der bevorstehende Nahrungsverzicht sei es, der vielen Menschen Angst mache, sagt Sarah Reinmold: „Was vor allem daran liegt, weil wir ein Nahrungsangebot im Überfluss haben und wir alle letztlich zu viel essen. Fasten ist vor allem ein Weg zum langfristigen Bewusstsein, dass wir gar nicht so viel Nahrung brauchen, wie wir selbst immer gedacht haben. Oder wie uns durch die Industrie suggeriert wird. Dank unseres großen Teams an Ärzten und Therapeuten, die in der Klinik rund um die Uhr verfügbar sind, haben unsere Gäste jederzeit einen Ansprechpartner, der mit Rat und Tat zur Seite steht.“
Diätassistentin und stv. Leiterin des Bereichs Ernährung in der Malteser Klinik von Weckbecker
Rupprechtstraße 20
97769 Bad Brückenau
Morgens Möhrensaft, mittags Gemüsebrühe und abends Tee mit Honig - und dabei jede Menge Energie. Warum das so ist und weshalb Heilfasten ein Geschenk für Körper und Geist ist, erklärt uns Ökotröphologin und Fastenleiterin Sarah Reinmold aus Bad Brückenau im Gespräch mit Radio-Moderator Thorsten Otto.
Aus langjähriger Erfahrung, aber auch dank der Rückmeldungen ihrer Gäste weiß Sarah Reinmold, dass das Fasten zu einem neuen Bewusstsein führt und zur Erkenntnis, gar nicht mehr so viel essen zu müssen. Zwei gesunde Mahlzeiten am Tag können ausreichend sein. Auch die Sinneswahrnehmung ändert sich. „Die Neutralisierung der Geruchs- und Geschmacksknospen führt dazu, dass ich wieder besser rieche und schmecke“, sagt die Diätassistentin und Fastenleiterin. „Mein Körper spürt, dass er die Unmengen an Salz, Zucker und Geschmacksverstärkern gar nicht benötigt, ich nehme den Unterschied zwischen Hunger und Appetit wieder neu wahr – und merke, dass es sinnvoller ist, mir für unterwegs ein belegtes Vollkornbrot von zuhause mitzunehmen, als am nächsten Dönerstand Halt zu machen.“ Fasten bewirkt also viel im Körper – vor allem aber auch im Kopf.
Letztlich führt gesunde Ernährung zu einer Reihe positiver Wechselwirkungen: Zu besserer und geregelterer Verdauung etwa. Dadurch zu ruhigerem Schlaf. Und eine erholsame Nachtruhe wiederum ist die beste Basis, um auch untertags aktiv sein zu können, mit erhöhter Konzentrations- und Leistungsfähigkeit und einer geringeren Reizbarkeit. Kurz: Bewusste Ernährung und ein gesunder Lebensstil helfen dabei, dass einen nichts so schnell aus der Bahn wirft.
Wichtig nach einem konsequenten Heilfasten freilich ist vor allem, den Körper beim Abfasten ganz langsam wieder ans Essen zu gewöhnen. Mit kleinen Mengen hochwertiger und schonend zubereiteter Lebensmittel. „Mit leicht verdaulichem Gemüse steigen wir wieder ein“, sagt Sarah Reinmold. „In der Klinik von Weckbecker wird traditionell am Mittag mit Kartoffelsuppe abgefastet. Am Abend folgt gegartes, leichtes Gemüse und am Tag danach dann ein Brei aus Dinkel oder anderem Getreide.“ Als Faustregel für ihre Gäste in Bad Brückenau gelte dabei: Die ersten zwei Drittel der Aufenthaltsdauer fasten, im letzten Drittel abfasten.
Als perfekter Standort fürs Heilfasten eignet sich der Ort am Fuß der Rhön übrigens auch wegen seiner staatlich anerkannten Heilwasser, die hier gleich aus mehreren Quellen sprudeln. Dank seiner vielen Inhaltsstoffe und reichhaltigen Spurenelemente unterstützt das Wasser den Fastenprozess und gleicht den Mineralienhaushalt des Körpers auf natürliche Weise wieder aus.
Einen viel höheren Stellenwert als früher hat auch die Prävention. Fasteten einst vor allem Menschen erst dann, wenn sie chronische Erkrankungen hatten und sich physisch schlapp und psychisch leer fühlten, so geht es heute auch darum, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen und körperlichen wie seelischen Erschöpfungszuständen vorzubeugen. „Wer regelmäßig fastet, lernt mit der Zeit auch, noch mehr in sich hineinzuhören und erste Alarmsignale wahrzunehmen und auf die Bremse zu treten“, sagt Sarah Reinmold.
Ganz falsch sei die Einstellung, dass Fasten und die Umstellung auf eine bewusste Ernährung einer Selbstkasteiung gleichkämen, erklärt die Expertin. „Gesundes Essen bedeutet nicht Verzicht, es darf auch gern ein- bis zweimal die Woche Fleisch oder Fisch sein, Hauptsache keine Fertigprodukte. Verwenden Sie hochwertige Lebensmittel, zu 100 Prozent naturbelassene Monogewürze wie Dill, Petersilie oder Schnittlauch und verzichten Sie auf zusätzliche Geschmacksstoffe.“ Essen wird so zu einem ganz neuen wunderbaren Genuss-Erlebnis.
Ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad, die Rhön rund um Bad Brückenau hat enorm viel zu bieten. Wunderschön ist es auf dem Volkersberg mit seiner imposanten Wallfahrtskirche. Ein großartiger Aussichtsberg ist auch der Dreistelz. Empfehlen kann ich auch den Königsweg, wo sich auf den Spuren von König Ludwig I. wandern lässt, der hier oft in den Sommermonaten residierte. Oder auch die vielen Wege am Wasser entlang der Sinn und im Ort selbst natürlich die Therme „Sinnflut“.
Es gibt hier nebenan im Staatsbad ein wunderbares Fahrradmuseum mit mehr als 230 historischen Exponaten, das mag ich sehr. Und ein absoluter Geheimtipp sind die „Rhön Lichtspiele“, ein altes, traditionsreiches Kino aus den 1950er Jahren, für Cineasten ein kulturelles Kleinod, wie es heute leider nur noch ganz wenige gibt.
Schön ist es auf dem Kreuzberg mit seiner Gaststätte und der eigenen Brauerei. Charmant ist auch der Biergarten bei uns im Siebener-Park. Im Staatsbad zu empfehlen ist das „Belvedere“, ein sehr guter Italiener, und auch das Restaurant „Ludwig’s“ im Dorint. Aber auch oben am Volkersberg oder in kleinen Ortschaften wie Römershag findet man sehr schöne und gute Lokale.