An kalten Wintertagen durch die verschneite Landschaft spazieren: Was sich für die einen wunderbar anfühlt, bedeutet für viele Rheumapatienten Schmerzen. Bibbern und Schlottern verstärken ihre Beschwerden. Dabei kann ausgerechnet Kälte bei entzündlichen Rheuma-Erkrankungen helfen. Hier erkläre ich Ihnen, wie die Kältetherapie bei Rheuma in den bayerischen Kurorten und Heilbädern funktioniert – und wie Sie Ihre Symptome nachhaltig lindert.

Wie hilft mir die Kältetherapie bei Rheuma?

Die Kältetherapie sorgt dafür, dass Schwellungen an entzündeten und überhitzten Körperstellen abklingen. Durch die niedrigen Temperaturen ziehen sich Ihre Gefäße zusammen. Das verlangsamt Ihren gesamten Stoffwechsel und dämmt Entzündungsreize ein. Ihre Schmerzen gehen zurück.

Nach der Kältetherapie steigt die Temperatur langsam wieder. Das regt Ihre Durchblutung an und Ihren Körper durchströmt ein angenehm warmes Gefühl. So sorgen Kälte und Wärme im Wechsel dafür, dass sich Ihre Symptome bei Rheuma verbessern – bis hin zur Schmerzfreiheit.

Vielen Patienten hilft dabei eine Behandlung in der Kältekammer. Dabei wirken Temperaturen von minus 110 °C auf Ihren Körper, senken Ihr Schmerzempfinden und lindern so Ihre Beschwerden. Die Therapie verordnen Experten bei schweren entzündlichen Rheumaerkrankungen.

In bayerischen Heilbädern und Kurorten, die Kältekammer-Behandlungen anbieten – wie Weißenstadt oder Bad Steben – berät Sie das Fachpersonal direkt vor Ort. Die Kältetherapiewoche in Weißenstadt kombiniert etwa zwölf Kältekammergänge mit weiteren Therapien. Speziell abgestimmt auf Sie und Ihre Bedürfnisse.

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Kann ich Kältebehandlungen selbst zuhause machen?

Sie möchten selbst zuhause mit Kältetherapie gegen die Beschwerden vorgehen? Kein Problem. Behandeln Sie entzündliche rheumatische Gelenke sanft und nachhaltig mit:

  • Eisbeuteln
  • Eiswürfeln
  • Kühl-Akkus
  • Kältecremes

Bei Beschwerden an den Fußgelenken helfen beispielsweise kalte Fußbäder oder Wechselduschen. Auch kalte Tücher oder Quarkwickel können Ihre Schmerzen lindern.

Und so geht’s: Wenden Sie Tücher und Wickel liegend an und bleiben Sie nach der Behandlung noch für etwa eine halbe Stunde in dieser Position. So kann die Kälte am besten wirken. Verzichten Sie auf Folie oder andere wasserundurchlässige Materialien. Diese sorgen für einen Hitzestau und Ihre Schmerzen verstärken sich im schlimmsten Fall. Sobald die kühlende Wirkung nachlässt: einfach Wickel entfernen.

In punkto Dauer, Häufigkeit und Temperatur Ihrer Kältetherapie orientieren Sie sich an diesen Richtwerten:

  • Wenden Sie Kältebeutel auf kleinen, entzündeten Gelenken bitte nicht länger als fünf Minuten
  • Auf großen Gelenken, wie der Hüfte, dauert die Behandlung zehn bis fünfzehn Minuten.
  • Wichtig: Legen Sie Kühlelemente nie direkt auf die Haut, dies kann zu Erfrierungen führen. Wählen Sie außerdem keine zu niedrigen Temperaturen – diese sorgen dafür, dass Sie sich wieder zu schnell erwärmen – und Ihre entzündeten Gelenke überhitzen. Dadurch verstärken sich Ihre Symptome.

Verspüren Sie Schmerzen während der Behandlung? Dann brechen Sie diese bitte sofort ab.

 

Wärme- oder Kälte-Therapie: Wie finde ich heraus, was mir hilft?

Da jeder Mensch unterschiedlich auf Behandlungen reagiert, gibt es hier keine pauschale Aussage. Sprechen Sie sich vorher bitte mit Ihrem Arzt ab, ob Ihnen die Therapie guttut und Ihre Schmerzen lindert. Vor allem, wenn Sie Vorerkrankungen oder Kreislaufprobleme haben, die sich durch Wärme oder Kälte verschlimmern.

Ihre Beschwerden verstärken sich bereits bei kalten Außentemperaturen? Dann leiden Sie eventuell an einer degenerativen Rheumaerkrankung wie Arthrose. Das bedeutet: Nicht entzündete Gelenke rufen Ihre Schmerzen hervor, sondern verspannte Muskeln. Deshalb hilft Ihnen Wärme. Sie lockert Ihre Muskulatur, indem sie die Durchblutung fördert. Das wirkt sich schmerzlindernd aus. Wärmeanwendungen können Sie zum Beispiel im bayerischen Kurort Eging erleben. Leiden Sie hingegen an akuten Entzündungen, kühlen Sie die betroffenen Gelenke. Die Kälte stillt Ihre Beschwerden.

 

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für meine Kältetherapie?

Viele Krankenkassen tragen bei der Rheuma-Therapie die Kosten für Ihre Ergo- oder Physiotherapie, Ernährungsberatungen und Medikamente – und übernehmen deshalb komplett oder zumindest teilweise auch Ihre Behandlungen in den bayerischen Heilbädern und Kurorten. Fragen Sie bei Ihrer Kasse nach. So erfahren Sie, welche Therapie bezahlt wird.

Um Ihre Beschwerden langfristig zu heilen, brauchen Sie eine OP mit anschließender Rehabilitation in einem speziellen Gesundheitsprogramm? Auch diese Kosten übernehmen, je nach Verordnung, häufig die gesetzliche Rentenversicherung, die Unfallversicherung oder die Krankenkasse. Für Kühlbeutel, -kissen, -salben und Ähnliches für Ihre Kältetherapie bei Ihnen zuhause, kommen Sie in der Regel privat auf.

Ich wünsche Ihnen gute Besserung!

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