Rheuma, Arthrose, Gicht, Arthritis, Morbus Bechterew – die Liste der Erkrankungen des so genannten rheumatischen Formenkreises ist lang. Eines haben alle gemeinsam: schmerzende Gelenke und eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Hier erfahren Sie, was Sie über Gelenkbeschwerden wissen sollten, was Sie präventiv tun können und wie Sie die Symptome im akuten Krankheitsfall lindern.

Gesunde Ernährung, Bewegung und Entlastung -Präventivmaßnahmen sind wichtig.

So platt es auch klingt: Geben Sie gut auf sich, Ihre Bänder, Muskeln und Gelenke Acht. Denn gerade gegen Verschleißerkrankungen können Sie aktiv etwas tun. Das fängt bereits im Alltag an: Tragen Sie bequemes und gutes Schuhwerk, heben Sie nichts Schweres aus dem Rücken heraus – sondern gehen Sie dabei immer in die Knie – und treiben Sie ausreichend Sport. Hier empfehlen sich vor allem gelenkschonende Aktivitäten, wie Schwimmen gehen oder Rad fahren. Auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Wir sollten stets auf unser Gewicht achten, damit wir unsere Gelenke nicht überlasten. Grundsätzlich gilt: Halten Sie Ihre Gelenke und Bänder vorsorglich durch Training fit – so kann sich erst gar keine Verschleißerscheinung an den Gelenken aufbauen.

 

Kurieren Sie Verletzungen ordentlich aus.

Verschleißerscheinungen, wie der Name schon sagt, sind Abnutzungen und treten zumeist  im höheren Alter auf.  Aber auch Verletzungen durch (Sport-)Unfälle und Fehlbelastungen können der Arthrose, besonders im Kniegelenk, Vorschub leisten. Das wird immer wieder unterschätzt – geben Sie Ihrem Körper daher genug Zeit sich zu regenerieren und überlasten Sie sich nicht gleich.

 

Meiden Sie feuchte Kälte.

Eine Binsenwahrheit – und doch wichtig: Wenn es nass und kalt ist, verspannen sich unsere Muskeln. Die verspannten Muskeln führen zu einer Fehlbelastung, diese zu einer eingeschränkten Beweglichkeit, welche wiederum Fehlstellungen auslöst, die dann Schmerzen verursachen. Ein wahrer Teufelskreis. Achten Sie also darauf, gerade an kalten Wintertagen, Ihre Gelenke und Muskeln warm zu halten.

 

Gehen Sie zum Arzt – die richtige Diagnostik ist entscheidend.

Falls Sie Beschwerden haben, gehen Sie auf jeden Fall zum Arzt – denn Ihre Schmerzen können verschiedene Ursachen haben. Dafür ist wichtig zu wissen, dass Rheuma lediglich ein Sammelbegriff für unterschiedlichste Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises ist. Dazu zählen zum einen die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen – darunter sind meist Systemerkrankungen, wie Morbus Bechterew oder Schuppenflechte, zu verstehen. Zum anderen gibt es die degenerativen Verschleißerkrankungen, etwa die Arthrose. Auch Stoffwechselerkrankungen, wie die Gicht, gehören zum rheumatischen Formenkreis – ebenso wie die nicht-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen, die Fibromyalgie.

Jede dieser Erkrankungen hat einen individuellen Krankheitsverlauf und damit ihren eigenen Behandlungsansatz. Klären Sie daher Ihr Krankheitsbild auf jeden Fall ab.

 

Geben Sie der Naturheilkunde eine Chance.

Die Schulmedizin ist bei rheumatischen Erkrankungen oftmals unverzichtbar. Gerade bei entzündlichen Formen helfen schmerz- und entzündungshemmende Medikamente. Doch auf Dauer sind diese häufig eine zusätzliche Belastung für den Körper, insbesondere für den Magen-Darm-Trakt. Deshalb ist es wichtig, auch auf physikalische Behandlungen zu setzen. In einem Solebad etwa können Sie sich unbeschwert bewegen – dank des hohen Salzgehalts liegt kein Gewicht auf Ihren Gelenken. Auch eine Wärmetherapie, etwa in Form von Moorbädern, kann schmerzlindernd sein. Zugleich können die Naturheilmittel das Immunsystem stärken – und damit unseren Körper in die Lage versetzen, besser mit den Entzündungsvorgängen zu Recht zu kommen.

Dr. med. Christian Alex ist seit 1976 approbierter Arzt und für den Bayerischen Heilbäder-Verband e.V. als ärztlicher Berater tätig.

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