Zwei Liter, drei Liter – oder einfach je nach Durst? Mineralwasser, Leitungswasser oder Heilwasser? Ums richtige Trinken ranken sich viele Mythen. Wir klären auf und verraten Ihnen, wie viel Wasser am Tag gesund ist – und wie eine Trinkkur in den bayerischen Kurorten und Heilbädern funktioniert.
Zumindest in einem Punkt sind sich alle einig: Wasser trinken ist gesund! Doch ab hier gehen die Meinungen schon auseinander. Welches Wasser ist gesund? Wie viel Wasser am Tag sollten Sie trinken? Die einen schwören auf Formeln, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu berechnen. Die anderen verlassen sich auf ihr Bauchgefühl.
Sicher ist: Wasser ist unentbehrlich, um Energie und Nährstoffe zu unseren Zellen zu transportieren. Gleichzeitig schwemmt es Umweltgifte und Abfallprodukte des Stoffwechsels wie Ammoniak und Harnsäure aus dem Organismus. Darüber hinaus enthält Wasser viele Mineralstoffe wie Calcium, Natrium und Magnesium, die Ihre Knochen, Muskeln und Organe stärken.
Die meisten Mineralstoffe enthält Heilwasser. Es entsteht tief unter der Erde in unterirdischen Quellen, wo es vor Schmutz und Umweltgiften geschützt ist. Diese tiefen Gesteinsschichten stecken voller wertvoller Mineralien. Im Laufe der Jahrhunderte nimmt das Wasser sie auf. Ganz frei von Nebenwirkungen soll Heilwasser die Funktion von Stoffwechsel und Organen wie Magen, Darm, Herz, Kreislauf und Nieren anregen. In einem Liter Heilwasser muss mindestens ein Gramm gelöste Mineralstoffe oder Spurenelemente enthalten sein. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte kontrolliert dies genau.
Wenn Sie sich davon überzeugen wollen, wie gut regelmäßiges Trinken Ihrem Körper tut, probieren Sie doch mal eine Trinkkur. Diese Kuren haben in Bayern eine lange Tradition – schon im 16. Jahrhundert waren sie bekannt. In letzter Zeit kommen sie wieder in Mode. Bei einer Trinkkur entgiften Sie Ihren Körper und reinigen sich von innen. Üblicherweise dauert eine solche „Wasserwoche“ sieben Tage lang. Jeden Tag trinken Sie dabei drei bis vier Liter stilles Wasser. Besonders gut wirkt eine Trinkkur mit Heilwasser und unter ärztlicher Aufsicht. Vielleicht stellen Sie bald fest:
In vielen fränkischen Kurorten wie zum Beispiel Bad Alexandersbad können Sie die Trinkkur mit einem gesunden Kurzurlaub verbinden. Der Vorteil: Fernab vom Alltagsstress können Sie sich ganz darauf konzentrieren, was Ihnen guttut. Zu Beginn untersucht ein spezialisierter Arzt Sie gründlich und fragt Vorerkrankungen ab. Nach seinen Empfehlungen trinken Sie täglich das Heilwasser der Luisenquelle. Physiotherapie und Wellnessanwendungen runden die erfrischende Auszeit ab.
Trinken Sie nicht genug, bemerken Sie schon bald die ersten Beschwerden:
Ihnen wird schwindelig und im schlimmsten Fall bricht der Kreislauf zusammen. Nehmen Sie sogar dauerhaft zu wenig Flüssigkeit zu sich, folgen Verstopfungen, Nierenerkrankungen und Gelenkbeschwerden. Besonders im Sommer oder beim Sport gilt daher: Trinken, trinken, trinken!
Verlassen Sie sich dabei nicht auf Ihr Durstgefühl. Viele Menschen – besonders ältere – empfinden wenig Durst, obwohl ihrem Körper bereits Flüssigkeit fehlt. Wenn Sie warten, bis der Durst Sie plagt und erst dann hastig einen halben Liter herunterstürzen, überfordern Sie Ihren Körper – er scheidet die Flüssigkeit schnell über die Blase aus. Trinken Sie also lieber regelmäßig kleinere Mengen. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit sollten es – je nach Gewicht – pro Tag sein. Wenn Sie es genau wissen wollen, nehmen Sie Ihr Körpergewicht mal 35 Milliliter – so haben Sie einen guten Richtwert.
„Allein die Dosis machts‘, dass ein Ding kein Gift sei“, wusste der Schweizer Arzt und Philosoph Paracelsus und tatsächlich gilt das sogar für Wasser. Trinken Sie mehr als einen Liter pro Stunde, können Ihre Nieren die viele Flüssigkeit nicht schnell genug verarbeiten. Das führt dazu, dass die Natriumkonzentration im Blut sinkt. Schnell wird Ihnen übel und schwindelig, der Kopf schmerzt. Aber keine Angst: Vor einer solchen, sogenannten hypotonen Hyperhydratation, einer Wasservergiftung, müssen sich nur Ausdauersportler wirklich in Acht nehmen.
Steigen die Temperaturen, steigt auch Ihr Wasserbedarf. Bei Hitze und körperlicher Anstrengung brauchen Sie jeden Tag etwa die doppelte Flüssigkeitsmenge. Gehören Sie zu den Menschen, denen es selbst bei strahlendem Sonnenschein schwerfällt, genug zu trinken? Dann versuchen Sie, zusätzlich wasserhaltige Lebensmittel zu verzehren: Gurke, Wassermelone und kalte Suppen wie Gazpacho sind ideal. Vermeiden Sie eiskalte Getränke – sie können bei hohen Temperaturen Ihren Kreislauf durcheinanderbringen.
Sprudelwasser und stilles Wasser schmecken nicht nur unterschiedlich. Die Kohlensäure im Prickelwasser regt den Speichelfluss an und die Mundschleimhaut wird besser durchblutet. Mit dem Wasser gelangt auch Luft in den Magen. Dabei kommt Ihre Verdauung in Schwung und Sie empfinden weniger Hunger. Bei einer Diät ist das vorteilhaft.
Bei Sport, Hitze oder am Abend sollten Sie dagegen mit stillem Wasser Ihren Durst löschen. Reagiert Ihr Magen empfindlich auf Kohlensäure, spüren Sie das schnell: Sie stoßen auf, fühlen sich „voll“ oder bekommen sogar Blähungen. Steigen Sie lieber ganz auf stilles Wasser um.
Eine günstige und praktische Alternative ist Leitungswasser. In Deutschland kontrollieren es die Behörden streng – deshalb trinken Sie es ganz bedenkenlos. Lassen Sie es aber so lange ablaufen, bis es kühl und frisch aus dem Hahn fließt. Der Grund: Steht das Wasser eine Weile in der Leitung, können Schwermetalle aus Rohren und Armaturen hineingelangen. Auch Bakterien vermehren sich im stehenden Wasser. Werden sie zu zahlreich, können sie Menschen mit geschwächtem Immunsystem befallen.
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