Erholen, entspannen und Energie tanken mitten im Fichtelgebirge: Das Mineral- und Moorheilbad Bad Alexandersbad ist Bayerns kleinstes Heilbad. Die 1.000-Einwohner-Gemeinde überrascht Gäste mit prickelndem Heilwasser und Naturmoor, mit Kraftorten, Bayerns erstem Arche-Dorf und Wildkräuter-Delikatessen.
Die Quelle der Kraft liegt im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge. Im Jahr 1734 entdeckte dort ein einheimischer Bauer zufällig die Luisenquelle und kurierte damit sein Gichtleiden. Markgraf Alexander von Ansbach-Bayreuth, der Namensgeber des Ortes, war ebenso vom Potenzial des heilenden Wassers überzeugt und ließ ein komfortables frühklassizistisches Hotel für Badegäste errichten, das bis heute erhaltene Markgräfliche Schloss. Der Charme der historischen Bäderbaukunst in Kombination mit modernen Architektur-Elementen macht das Kurquartier im Zentrum von Bad Alexandersbad heute so besonders.
Die wissenschaftliche Bestätigung der heilenden Wirkung des durch Kohlensäure und Eisen natürlich angereicherten Wassers brachte dem kleinen Ort 1976 die staatliche Anerkennung als Mineral- und Moorheilbad. Seither ist Bad Alexandersbad das kleinste Heilbad Bayerns – und das Heilwasser mit der feinen Perlage wird sowohl innerlich als auch äußerlich angewandt. Prickelnd ist auch die Umgebung: Der 578 Meter hoch gelegenen Ort ist von tiefgrünen Wäldern umgeben. In der klaren Luft des Fichtelgebirges lässt es sich bestens entspannen und erholen. Kraft tanken in und mit der Natur, fern von Massentourismus, Lärm und Hektik, ist nur einer von vielen Gründen, ins Herz der oberfränkischen Mittelgebirgsregion zu fahren.
Hier ein paar Tipps für Ihren Kurzurlaub in Bad Alexandersbad:
Freitagabend: Heilwasser und Kraftorte
Natur und Architektur: Die Seele von Bad Alexandersbad lässt sich am besten bei einem Spaziergang durch das historische Kurquartier entdecken, denn er führt automatisch zu den Kraftorten. Ausgangspunkt ist die 65 Meter tiefe Luisenquelle, aus der das berühmte Heilwasser sprudelt. Der Brunnen liegt unter einem Monopterus, hier kann man sich eigenhändig ein Glas Heilwasser zapfen. Der Weg schlängelt sich weiter zum alten Badehaus, durch den Kurpark und über die modern gestalteten Schlossterrassen hinauf zum Markgräflichen Schloss. Ein weiteres schönes Beispiel für einen gelungenen Mix aus Tradition und moderner Architektur ist auch das Alte Kurhaus, das bereits im Jahr 1838 zur ersten Kaltwasserheilanstalt Bayerns ernannt wurde.
Samstagvormittag: Waldbaden mit dem Profi
Der Trend kommt aus Japan, doch hier ist der perfekte Ort für „Shinrin-Yoku“, was so viel wie „Baden in der Waldluft“ heißt. Dass Waldbaden viel mehr als ein einfacher Waldspaziergang ist, lässt sich am besten mit einer ausgebildeten Waldgesundheitstrainerin spüren – zum Beispiel mit GESUNDES BAYERN-Expertin Elke Seidel. Die angebotenen Wanderung mit Achtsamkeitsübungen im magischen Fichtelgebirgswald dauert rund drei Stunden.
Samstagmittag: Abtauchen in Wasser und Wärme
Weiter gehts mit der Tiefenentspannung in der Therme: Das Alexbad im modernen Kurmittelhaus ist ein Panoramabad mit drei riesigen Becken, in denen Wassertemperaturen zwischen 30 und 35 Grad zum Relaxen einladen. Fürs Auge ist hier auch einiges geboten: Die stilvolle, moderne Architektur ist der Fichtelgebirgslandschaft mit ihren bizarren Felsformationen, Wäldern und weiten Horizonten nachempfunden. Das Spiel der Elemente Feuer, Holz, Stein und Wasser wird in den beiden Saunen und dem Dampfbad fortgeführt. Hier lässt sich Gesundheit mit allen Sinnen erleben und pflegen.
Samstagnachmittag: Mehr mit Moor
Um die natürlichen Energiequellen im Alexbad zu nutzen, braucht es ein paar Stunden Zeit. Wie wäre es mit einer der vielen Naturheilmittel-Anwendungen? Ein Heilwasserbad mit natürlicher Kohlensäure stärkt beispielsweise Stoffwechsel und Kreislauf. Eine heimische Naturmoorpackung beruhigt mit ihrer Tiefenwärme Muskeln und Gelenke. Zum Relaxen geht es in den Ruheraum namens Fuchsbau mit seinem dunklen, sägerauen Holz und Panoramafenstern, die den Blick in die Natur freigeben.
Samstagabend: Leckeres aus Wildkräutern
Nachhaltigkeit und Regionalität spielen in den Familienbetrieben der örtlichen Gastronomie eine zentrale Rolle, schließlich ist Bad Alexandersbad Mitglied der Genussregion Oberfranken. Aus den rund 1000 verschiedenen Kräutern, die im Fichtelgebirge wachsen, kreieren die Wildkräuter-Köche des Vereins „Essbares Fichtelgebirge“ Köstlichkeiten wie fränkische Kartoffelpralinen, Hirschholunderkonfekte oder Wiesenkräutersalate. Auch in der bodenständigen Küche der traditionellen Wirtshäuser werden Wildkräuter serviert – in Spezialitäten wie Bärlauch-Bratwürsten, Knieküchla oder Anisbrezen.
Sonntagvormittag: Kurze Wanderung durch Kiefern- und Bergmischwälder
Sieben Rundwanderwege führen um Bad Alexandersbad. Einer der schönsten ist der Wenderner-Bach-Weg. Als Rundwanderweg Nummer eins führt er auf gut fünf Kilometern am Bach entlang durch Kiefern- und Bergmischwälder zu Aussichtspunkten und Orten der Stille wie etwa der Mariengrotte oder der Doktorswiese. Ziel ist Kleinwendern - Zeit für die Brotzeit.
Sonntagmittag: In Bayerns erstem Arche-Dorf
Schon mal Rotes Höhenvieh, Coburger Fuchsschafe oder Hermelinkaninchen gesehen? Wahrscheinlich nicht, denn diese alten Nutztierrassen sind vom Aussterben bedroht. In Kleinwendern leben sie jedoch auf, denn das Dorf darf sich seit 2019 offiziell erstes Arche-Dorf Bayerns nennen. Ziel des einzigartigen bürgerschaftlichen Gemeinschaftsprojektes ist es, alte und gefährdete Nutztierrassen im Rahmen biologischer Landwirtschaft zu züchten. Die Dorfgemeinschaft besteht aus sechs Züchtern, die acht alte Rassen mit rund 183 Tieren halten. Wer mehr über Rotes Höhenvieh, Coburger Fuchsschafe, Thüringer Waldziegen, Hermelinkaninchen und Bayerische Landgänse sowie das Projekt wissen möchte, nimmt an einer Führung teil.
Sonntagnachmittag: Bio-Bisonfleisch zum Mitnehmen
Die Wanderroute zurück nach Bad Alexandersbad führt direkt in den Ortsteil Sichersreuth, wo es tierisch weitergeht: Neben einem Rotwildgehege stehen Bisons auf der Weide. Das magere Bio-Fleisch der amerikanischen Steppentiere gilt als Delikatesse – das perfekte Mitbringsel für zu Hause. Bison-Züchter Christine und Martin Höpfel schlachten selbst und verkaufen auch Rotwild in Bioqualität sowie Reh- und Schwarzwild aus dem eigenen Jagdrevier. Da es keinen Laden gibt, wird um telefonische Anmeldung gebeten.
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