Gesundheitskompetenz aus den bayerischen Heilbädern frei Haus: Heute erklärt Kneipp-Expertin Ines Wurm-Fenkl aus Bad Wörishofen, wie wir mit Wasseranwendungen unser Immunsystem in Schwung bringen.
Ines Wurm-Fenkl ist Kneipp-Expertin an der Sebastian-Kneipp-Akademie in Bad Wörishofen. Für sie ist die von dem gebürtigen Ottobeurener Pfarrer im 19. Jahrhundert entwickelte Hydrotherapie das Mittel der Wahl, um Krankheitserreger abzuwehren. Das Prinzip dahinter: Auf Kaltwasserreize reagiert der Körper mit der Produktion von Wärme und mehr Abwehrstoffen, die durch eine verbesserte Durchblutung gleich dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden. Dabei ist Kneippen nicht nur effektiv, sondern auch einfach in den Alltag zu integrieren: „Lediglich ein Wasseranschluss, ein Waschbecken und ein großer Eimer, in dem beide Füße bequem Platz haben, sind nötig“, erklärt Ines Wurm-Fenkl und gibt konkrete Tipps, wie eine Kneipp-Kur zu Hause aussehen kann.
Dreimal kaltes Wasser für Rumpf, Arme und Beine: Der Morgen startet mit einer Oberkörperwaschung mit 16 bis18°C kaltem Wasser, zusätzlich kann desinfizierender Essig zugegeben werden (4 EL auf 1 Liter Wasser). Den Rücken erreicht man gut mit einem nassen Handtuch. Nachmittags folgt ein belebendes Armbad: einfach Spül- oder Waschbecken mit 16-18°C kaltem Wasser füllen und die Arme bis über die Ellbogen ca. 20 Sekunden lang eintauchen. Dann das Wasser abstreifen und trocknen lassen. Dabei die Arme bewegen, zum Beispiel Zahlen in die Luft schreiben. Den Tag beschließt beruhigendes Wassertreten, am besten direkt vorm Zubettgehen. Dazu einen Farbeimer oder ähnliches bis zur halben Wadenhöhe mit 16-18°C kaltem Wasser füllen und eine Minute lang wie ein Storch auf- und abtreten. Dann das Wasser abstreifen und ab ins Bett. Bitte immer beachten: Der Körper muss warm sein, bevor man mit den Kaltwasserreizen beginnt.
Tipp für müde Home-Office-Augen: Geöffnete Augen 10 bis 20 Sekunden in eine Schüssel mit kaltem Wasser halten, dabei hin- und her rollen und mit den Lidern klappern. Das hilft gegen übermüdete Augen, aber auch bei Heuschnupfen-Beschwerden und für die Abwehrkräfte der oberen Atemwege.
Barfüßig durchs Zimmer: Stellen Sie sich im Bad in den wassergefüllten Wassereimer, steigen Sie dann auf ein Handtuch daneben und gehen Sie dann so lange barfuß durch die Wohnung, bis die Füße trocken sind.
Bad Wörishofen und der Geist Sebastian Kneipps
Das Allgäuer Städtchen Bad Wörishofen, wo Pfarrer Sebastian Kneipp vor 150 Jahren seine Naturheillehre begründete, steht bis heute ganz im Zeichen dieser Gesundheitsidee. In mehr als 100 Einrichtungen können Gäste kneippen, wobei die umfassende Kur neben der Wassertherapie auch die Elemente Bewegung, gesunde Ernährung, Kräuter und innere Ausgeglichenheit einschließt. Als Vor-Ort-Angebot für die Zeit, wenn Reisen wieder möglich ist, bietet sich zum Beispiel „Mit Kneipp den Stress besiegen – Burnout Prävention“ an. Das ausführliche Interview zum Thema Kneippen zu Hause mit Ines Wurm-Fenkl findet sich unter https://www.gesundes-bayern.de/themen/heilmittel-naturheilverfahren/kneippkur/kneipp-im-badezimmer/
Über GESUNDES BAYERN
Unter der Marke GESUNDES BAYERN präsentieren sich die bayerischen Heilbäder und Kurorte mit modernen, qualitativ hochwertigen und ganzheitlichen Gesundheitsprogrammen. Verschiedene Prädikate und Siegel sichern das hohe Niveau der Partner, die ihren Gästen „höchste Gesundheitskompetenz in bayerischer Urlaubsqualität“ bieten. Ein Leistungsversprechen, das Gäste mit GESUNDES BAYERN von der Unterkunft über die Gastronomie bis hin zur medizinischen Ausstattung konsequent erleben – egal, ob im Urlaub oder bei einem verordneten Therapieaufenthalt. Die Besonderheit: Die Anwendungen basieren auf natürlichen Heilmitteln wie Moor, Sole, Heilwasser oder Heilklima sowie auf natürlichen Heilverfahren wie Kneipp oder Schroth und sind in ihrer Wirksamkeit seit Jahrhunderten bewährt und schulmedizinisch anerkannt.
Natürlich auftanken mit medizinisch fundierter Tiefenwirkung - das ist der Anspruch hinter dem Qualitätssiegel GESUNDES BAYERN, das im Jahr 2012 vom Bayerischen Heilbäder-Verband e. V. (BHV) und der BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH entwickelt wurde und das heute aktueller denn je die Bedürfnisse des gesundheitsorientierten Reisenden stillt.