Das Heilfasten vorbereiten: kleine Übungen auf Verzicht
Wenige Zeit vor meinen Aufenthalt in der Maltester Klinik Dr. von Weckbecker in Bad Brückenau bekomme ich Post. In dem Brief steht, wie ich meinen Körper optimal auf meine Fastenwoche vorbereite. Zwei bis drei Tage vorher heißt es für mich: Genussmittel ade. Fleisch, schwer verdauliche Speisen, Alkohol, Kaffee und Süßigkeiten streiche ich ab sofort von meinem Speiseplan. Stattdessen lege ich Gemüse-, Obst- und Reis-Tage ein, esse kleine Portionen. Ganz bewusst. Auf der Internetseite der Klinik lese ich, dass mir so später die ersten Fastentage leichter fallen werden.
Also gut: Nach all den vielen fettigen, ungesunden Sünden, die ich mir in der Mittagspause häufig beim Imbiss ums Eck hole, versuche ich, meinen Körper so gut es geht umzustellen auf das, was beim Heilfasten auf ihn zukommt. Zugegeben: Das erfordert viel Disziplin. Und meine Laune ist nicht die Beste. Ich merke, dass mir die Umstellung nicht so einfach fällt.
Zeit, Ruhe, Schlaf: wenn der Körper herunterfährt
Mürrisch fülle ich den Anamnesebogen der Klinik aus und schicke ihn mit meinen aktuellen Laborwerten zurück, die ich vorher beim Hausarzt eingeholt habe. Das kann ja was werden, denke ich. Später erfahre ich von Sarah Reinmold, Diätassistentin an der Weckbecker Klinik: Mit meiner disziplinierten Vorbereitung gehöre ich zu den Vorzeige-Heilfastern. Ich hätte auch unvorbereitet in die Klinik kommen können – direkt aus dem Stress des Alltags. Wer keine Zeit hat, sich vorzubereiten, kann das in den Händen der Experten auch vor Ort tun. Heilfasten braucht Zeit, Ruhe und viel Schlaf. Das werde ich auch noch merken.
Was ist Heilfasten?
Seit Jahrtausenden gehört Fasten zu verschiedenen Kulturen und spielt auch in der Religion eine große Rolle. In der Naturheilkunde gilt es als ganzheitlicher Ansatz. Beim Heilfasten geht es um die körperliche und geistige Reinigung: Dabei verzichtet man auf feste Nahrung – nimmt nur Wasser, Säfte, Gemüsebrühe und Kräutertees zu sich. Zum Heilfasten gehört zudem eine Darmreinigung. Sie ist Voraussetzung, um gesund zu fasten. Die meisten Fastenkuren gehen fünf bis zehn Tage lang. Heilfasten erfordert starke Willenskraft – es konfrontiert die Teilnehmer mit den eigenen Süchten, Emotionen und Gedanken.
Wem hilft Heilfasten?
Fastenkuren wirken sich positiv aus bei:
Rheumatischen Erkrankungen / Gelenkerkrankungen,
Allergien und Asthma,
Durchblutungsstörungen,
Stoffwechselerkrankungen,
Magen-Darm-Erkrankungen,
Migräne und Kopfschmerzen,
Chronischen Lebererkrankungen,
Psycho-vegetativer Erschöpfung
Anreise in der Maltester Klinik Dr. von Weckbecker: Komplettcheck für meine Fastenkur
Meine Tasche für die Fastenwoche ist gepackt. Sonntag, pünktlich um 14 Uhr komme ich in der Klinik an. Der aktuelle Gemütszustand: Ich bin gespannt, was die nächsten Tage auf mich zukommt, auch wenn sich meine Motivation in Grenzen hält.
Meine Laune ändert sich schlagartig mit der herzlichen Begrüßung an der Rezeption. Schnell ins Zimmer eingecheckt, dann geht es auch schon los: Mein ärztliches Aufnahmegespräch steht an. Im Behandlungszimmer werde ich einmal komplett durchgecheckt. Ich beantworte Fragen zu meinem allgemeinen körperlichen und gesundheitlichen Zustand. Zeige dem Arzt meine Medikamente, die ich im Alltag nehme, dass er die Therapie perfekt auf mich abstimmen kann. Je nach Blutbild würde er mir jetzt auch noch basenbildende Mineralstoffe oder homöopathische Herz-Kreislauf-Tropfen mitgeben, wenn ich sie brauche. Der Arzt misst Körpergröße, Gewicht und Bauchumfang.
Wir sprechen über Allergien und Unverträglichkeiten, Vorerkrankungen, Stress im Alltag – und über meine Ziele für meine Entschlackungskur in der Klinik. Denn beim Heilfasten geht es um mehr als nur darum, Gewicht zu verlieren. Viel mehr: Ich möchte die Zeit für mich nutzen, zur Ruhe kommen, entspannen, Körper und Geist wieder in Einklang bringen. So, wie die meisten Gäste hier. Dass am Ende der Woche ein paar Pfunde purzeln, ist nur eine positive Begleiterscheinung. Ich frage mich, ob meine Neurodermitis wohl besser wird?
Momentan bin ich – ehrlich gesagt – nur auf meinen knurrenden Magen fixiert. Und froh, weg von Zuhause und den Verlockungen in meinem Kühlschrank zu sein. Raus aus der häuslichen Umgebung. Das bringt die meisten Erfolge, erfahre ich später in der Klinik.
Die Hausdame vor Ort begleitet mich zu einer Führung durch die Klinik. Schön ist es hier, still, inmitten der Natur. Zum ersten Mal denke ich, dass die nächsten Tage vielleicht doch gar nicht so schlecht werden. Und dann steht auch schon mein erstes Abendessen im Fastensaal an: Mit einer Gemüsebrühe steige ich in meine Fastenwoche ein.
Die Fastenwoche startet – der Körper stellt sich um
Montagmorgen, zwischen fünf und sieben Uhr, nehme ich das erste Mal mein Bittersalz zu mir: vier bis sechs Gramm, aufgelöst in 250 Milliliter lauwarmem Wasser. In einem Zug trinke ich das Glas aus. Warum denn so früh, denke ich. Sarah Reinmold erklärt mir, dass jetzt die Hauptarbeitszeit des Dickdarms ist. Auf große Mengen an Glaubersalz, was viele vom Heilfasten kennen, wird in der Klinik verzichtet. Grund: Es reizt die oft überempfindlichen Magen-Darm-Trakte zu sehr. Deshalb wird in der Klinik der Darm täglich mit kleinen Mengen Bittersalz berieselt.
Jetzt ist es wichtig, dass mein Hungergefühl endlich verschwindet – der Darm vollständig entleert wird. Um etwa 7.30 Uhr startet meine persönliche Heilfasten-Woche deshalb in der Badeabteilung mit der sogenannten Colon-Therapie: Dabei laufen 15 Liter lauwarmes Wasser in meinen Darm – nur mit Hilfe der Schwerkraft und fließen wieder heraus. Ungewohnt, aber ich fühle mich wohl. Das ist auch gut so, denn diese beiden Rituale werden mich von nun an jeden Tag am Morgen begleiten.
Kontrolliert von einem Therapeuten geht es danach ab aufs Ergometer: Fahrrad fahren für den Kreislauf. Denn beim Heilfasten sinkt der Blutdruck. Und der Kreislauf muss in Schwung gebracht werden. Wenn ich mag und mich fit fühle, kann ich zusätzlich auch Aquajogging machen oder an der Morgengymnastik teilnehmen. Abwechslung, das gefällt mir. Und vertreibt mir die Zeit bis zum Frühstück zwischen acht Uhr und halb zehn.
Heilfasten: frisch gepresste Säfte und Gemüsebrühe
Meine Essen: Ein frisch gepresster Karottensaft, den ich bewusst in kleinen Schlucken löffle. Gaaaaanz langsam. Es ist ungewohnt, sich so viel Zeit zu nehmen. Dazu lutsche ich eine Ecke frische Zitrone. Das hat einen Grund: Beim Heilfasten wechselt der Körper in einen neuen Stoffwechselzustand, in dem er vermehrt Acetoacetat, 3-Hydroxybutyrat und Aceton bildet – sogenannte Ketonkörper. Sie sorgen für einen säuerlichen Geschmack im Mund, den ich mit der Zitrone vertreibe. Und ich habe einen ersten kleinen Erfolgsmoment: Das Glas mit dem frischen Saft macht mich tatsächlich satt. Mein Magen hat aufgehört, zu knurren. Dank der Flüssignahrung wechsle ich langsam von der äußeren Ernährung in die innere.
Entspannt gehe ich auf mein Zimmer und gönne mir ein bisschen Ruhe. Um 12.30 Uhr gibt es Mittagessen: eine Gemüsebrühe mit frischen Kräutern, bei der die Gemüsesorte jeden Tag wechselt, wie ich später erfahre. Frisch gestärkt freue ich mich um 13 Uhr auf mein Bett, in dem schon ein Leberwickel auf mich wartet – ein Sack mit frisch gedämpften Kartoffeln, den ich für 30 Minuten unter meinen rechten Rippenbogen lege. Er hilft dabei, meine Leber zu entgiften. Ich schließe die Augen, schalte ab. Wärme zieht durch meinen ganzen Körper und ich freue mich, dass mich der Kartoffelsack auch die restlichen Tage durch meine Fastenkur begleitet: Er wird fast bis zum Ende der Entschlackungskur in meinem Zimmer auf mich warten.
Trinken, trinken, trinken – mindestens drei Liter Flüssigkeit pro Tag
Um 14.30 Uhr gehe ich in den Vortragssaal zur Fastenrunde und treffe wieder auf Sarah Reinmold, die mir meine vielen Fragen beantwortet. Viel mehr mache ich heute auch nicht mehr: Ab dem späten Nachmittag finde ich in meinem Postfach meinen persönlichen Therapieplan, wie es am nächsten Tag weitergeht. Abends esse ich noch meine Gemüsebrühe im Fastensaal. Alternativ könnte ich auch einen Kräutertee mit Honig löffeln, wenn ich das so mit dem Arzt vereinbart hätte.
Zu mehr habe ich keine Lust. Mein Blutzucker ist abgesunken. Ich habe Kopfschmerzen von der Umstellung und dem Verzicht. „Kein Grund zur Sorge“, sagt Sarah Reinmold. Solche Beschwerden können in den ersten Tagen Heilfasten auftauchen, verschwinden aber schnell wieder. Was auch hilft, ist viel trinken. Das muss ich in meiner Fastenkur sowieso: Mindestens drei Liter Flüssigkeit am Tag – Kräutertee, stilles Wasser oder Wasser mit etwas Ingwer darin. Das kurbelt den Kreislauf an und wärmt. Auf Mineralwasser verzichte ich, es kann für einen Blähbauch sorgen.
Ob ich mich bald wirklich besser fühle – und die Woche Heilfasten durchstehe? Da bin ich ja mal gespannt. Todmüde falle ich ins Bett.
Der Körper im Fastenmodus: willkommen in der Genießerphase
So tief und fest habe ich schon lange nicht mehr geschlafen. Ich fühle mich fit, voller Energie. Als ob in der Nacht jemand meine Batterien aufgeladen hätte. Sarah Reinmold freut sich, dass ich so fröhlich bin. „Der Körper braucht die Energie jetzt nicht mehr für die Verdauung und gibt sie frei.“ Wow, ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell aus meinem Motivationsloch komme.
Gleichzeitig stellt sich ein eigenartiges Gefühl ein: Mein körperlicher Hunger ist zwar komplett weg, aber ich verspüre einen unbändigen geistigen Hunger. Das ist ganz normal, erklärt Sarah Reinmold: „Durch das Heilfasten neutralisieren sich die Geschmacks- und Geruchsknospen. Das sorgt dafür, dass Gäste plötzlich Dinge riechen, die sie vorher nicht bewusst gerochen haben. Und der Appetit steigt – nicht auf Essen, sondern auf Urlaub für den Körper, auf Ruhe und Zeit für sich selbst.“
Entspannen, bewegen, abschalten: Entschlackungskur für den Körper
Zum Glück habe ich mir ein Buch eingepackt. Mein Handy ist schon längst ausgeschaltet. Ich setze mich draußen vor die Klinik, genieße die Stille, die schöne, fränkische Natur. Ich will spazieren gehen. Überhaupt habe ich großen Drang, mich zu bewegen. Das ist auch gut und wichtig so. Denn Bewegung und Stoffwechsel gehen Hand in Hand. Zudem werden beim Heilfasten die Glykogen-Reserven als Energielieferant angezapft – wie die in der Leber gespeicherten Eiweißreserven genannt werden. Damit mein Körper jetzt nicht Muskeln abbaut, um Proteine zu erhalten, ist Bewegung wichtig.
Deshalb bietet die Weckbecker Klinik auch Nordic Walking an. Wenn ich Lust habe, kann ich allein oder in einer geführten Runde spazieren gehen. Bei einer Abendwanderung mitmachen, im hauseigenen Schwimmbad meine Runden drehen, mich in der Bio-Sauna oder Infrarotkabine bei milden Temperaturen entspannen. Zudem gibt es ein Training mit Milon-Gesundheitszirkel: Gerätetraining mit meinem persönlichen Chip. Im Vorfeld haben Sportexperten der Klinik die passende Belastung für mich eingestellt und die Geräte millimetergenau an meine Körpergröße und körperliche Fitness angepasst. Alle Parameter sind auf der Chipkarte gespeichert. Wenn ich den Milon-Zirkel beginne und die Geräte in festgelegten Zeitabständen wechsle, passen sie sich automatisch auf mich an. Danach kann ich mich bei Massagen, Osteopathie oder Kneipp-Anwendungen entspannen.
Ernährungstipps für die Zeit nach der Fastenwoche
Am meisten Spaß aber habe ich bei den Ernährungskursen, dem Einkaufstraining und in der Lehrküche bei und mit Sarah Reinmold. Sie ist seit neun Jahren Diätassistentin an der Klinik, lebt und liebt ihren Beruf leidenschaftlich. Das merke ich – und die anderen Gäste.
Und die 29-Jährige schafft es, dass ich mich plötzlich tiefergehend für das Thema Ernährung interessiere. Wissbegierig sauge ich auf, wie ich all die guten Dinge, die ich durch das Heilfasten erfahre, auch in meinen Alltag integrieren kann. Wie ich mich in Zukunft noch vollwertiger ernähre – meinen Körper mit wichtigen Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen versorge. Und mich einfach gut fühle. Physisch und psychisch im Einklang.
Ein Gefühl, dass ich hier in der Klinik erlebe. Denn ich bin mitten in der Genießerphase meiner Fastenkur. Ich strotze vor Energie. Und bin glücklich. Das liegt auch daran, dass der Körper beim Heilfasten Endorphine – sogenannte Glückshormone ausschüttet. Und sicher am Achtsamkeits-Training, das ich begleitend zum Heilfasten besuche. Dieses Gefühl in der Hochphase meiner Entschlackungskur möchte ich unbedingt mit nach Hause nehmen. Den eigenen Körper so positiv kennenzulernen und zu merken, wie wenig es doch eigentlich braucht, um sich rundherum wohlzufühlen.
Und wie sehr meine Haut strahlt. Denn auch das ist ein toller Effekt des Heilfastens: krankes Gewebe wird durch gesundes ersetzt.
Abfasten: in kleinen Schritten zurück in den (neuen) Alltag
Ich habe es geschafft: Vier Tage Fasten liegen hinter mir. Jetzt geht es darum, den Körper sanft wieder an feste Nahrung zu gewöhnen. Drei Tage dauert dieser Prozess, der meine Heilfasten-Woche abschließt.
Am Morgen trinke ich noch meinen frischen Karottensaft im Fastensaal – mittags dann die kleine Überraschung: Meine Kartoffelsuppe mit frischen Kräutern (ja: keine Brühe mehr!) nehme ich im Speisesaal zu mir. Mein Tisch ist schön gedeckt, es leuchtet eine Kerze und der Arzt oder eine Ernährungsfachkraft kommt persönlich vorbei, um mir zu meinem Heilfasten-Erfolg zu gratulieren.
Wie soll ich es sagen? Die Suppe haut rein. Denn meine Geschmacksknospen sind nach den Tagen des Fastens voll ausgebildet. Ich esse langsam, bewusst. Nur so viel, wie ich brauche. In meinem Kopf hat sich ein Schalter umgestellt. Lebensmittel mit Geschmacksverstärkern, erklärt mir Sarah Reinmold, schmecken mir jetzt nicht mehr. Der Körper weiß, was er braucht und was ihm guttut. Meiner Mitfasterin schmecken die Zigaretten nicht mehr – eine gute Gelegenheit, ganz mit dem Rauchen aufzuhören.
Nach und nach wird meine Nahrung fester. Mein Magen-Darm-Trakt wird angekurbelt, langsam komme ich wieder in meine Verdauung. Dafür sorgen Mahlzeiten wie Suppen, Dinkelbrei und gedämpftes, blähungsarmes Gemüse. Obwohl mein Körper verdaut, strotze ich weiterhin vor Energie. Und lechze nach etwas zum Kauen. Bitte, nur einen Bissen! Dass es am vorletzten Tag deshalb Kartoffelschnee (zerdrückte Pellkartoffeln) mit Karottengemüse gibt, freut mich sehr. Jeden Bissen kaue ich sorgsam und geduldig – 30 Mal. Und meine Portion ist klein– ungefähr nur ein Drittel so groß, wie das, was ich vor dem Heilfasten bei einer Mahlzeit verputzt habe. In den nächsten Tagen stellt sich mein Körper durch Aufbaukost wie Gemüseplatten und Obstsalat mit Müsli wieder auf Normalität ein. Die Behandlungen mit Bittersalz, Leberwickel und Colon-Therapie schleichen sich dagegen behutsam aus.
Und dann – sieben Tage nachdem ich mit meiner vollgepackten Tasche das erste Mal in der Malteser Klinik Dr. von Weckbecker aufgetaucht bin – ist es auch schon wieder vorbei. Ausgestattet mit einem Lunchpaket mit Apfel, Banane, feinvermahlenem Vollkorn-Knäckebrot, Kräuterquark oder selbst gemachten Gemüseaufstrich trete ich den Heimweg an – im Gepäck: jede Menge guter Laune und viele Vorsätze, das Gelernte aus meiner Fastenwoche lange aufrechtzuerhalten.
Fazit: Positives Lebensgefühl, das lange anhält
Zu Hause merke ich, was ich alles aus meiner Woche Entschlackungskur mitgekommen habe: Ich bin
- rundum erholt,
- schmecke und rieche viel intensiver
- schlafe tief und fest,
- bin fit beim Aufwachen und auch meine
- Neurodermitis ist viel besser geworden.
Etwa ein bis zwei Wochen dauert es, wieder in meinen Ernährungsrhythmus reinzukommen. Denn ich habe einiges umgestellt, um lange etwas von meiner Heilfasten-Kur zu haben. Zwischen drei und sechs Monaten hält der Erfolg im Alltag etwa an, berichten Patienten. Daher empfiehlt es sich, zweimal im Jahr zu fasten, sagt Sarah Reinmold. „Wichtig ist es, sich kleine Ziele für den Alltag zu setzen, die auch wirklich umgesetzt werden – und keine großen Schritte zugehen, die nur kurzfristig anhalten“, erklärt die 29-Jährige. Zum Beispiel Gemüse statt Fleisch zu essen, Vollkorn statt Weißmehl – sechsTeile Gemüse und Obst und einen Teil Getreide / Kohlenhydratzulage pro Tag. Das entwickelte Bewusstsein auch im Alltag zu leben. Dann sind auch mal Pizza und Pasta drin.
Die esse ich weiterhin, denn ich liebe sie einfach. Nur nicht mehr so häufig. Und noch etwas ist nach meiner Entschlackungskur anders: Neben Schlüssel, Smartphone und Getränkeflasche habe ich in meiner Handtasche jetzt auch immer eine Box mit geschnippeltem Gemüse oder Obst. Während ich diesen Erfahrungsbericht schreibe, steht auf meinem Schreibtisch ein großes Glas Wasser. Denn eines will ich mir nicht so schnell nehmen lassen: Das positive Lebensgefühl, das ich aus meiner Woche voller Höhen und Tiefen beim Heilfasten mitgenommen habe.
0 Kommentare
Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.