Expertenbeitrag von Dr. med. Gerhart Klein
Dass Wasser heilende Kräfte besitzt, weiß man in Bad Steben bereits seit Mitte des 15. Jahrhunderts. Sprach man zu dieser Zeit den sogenannten Brunnengeister die positiven Erfahrungen und Wirkungen eines Bades zu, ist heute wissenschaftlich bewiesen, dass das Edelgas Radon für die schmerzlindernde Wirkung verantwortlich ist.
In dem nachfolgenden Expertenbeitrag stellt Ihnen Dr. Gerhart Klein aus Bad Steben die Vorteile dieser Behandlung vor – und verrät, wie sie sogar Fibromyalgie-Patienten helfen kann.
Radon, das im Jahr 1900 durch Friedrich Ernst Dorn entdeckt wurde, zeichnet sich als Alphastrahler durch eine geringe Eindringtiefe in bis zu vier Zellreihen bei gleichzeitiger hoher Ionisations-Energiedichte aus. Dadurch bewirkt Radon biopositive Zell-und Immuneffekte mit einer langanhaltenden Schmerzlinderung („Hafteffekt“) über vier bis sechs Monate. Bad Steben bietet darüber hinaus eine in Westeuropa einmalige Kombination an: Radon gepaart mit Kohlensäure und Moor – so kann sich die Wirkung von Radon nochmals verstärken. Davon profitieren in Bad Steben nicht nur Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wie chronischer Polyarthritis oder Morbus Bechterew, sondern vor allem auch Patienten mit nichtentzündlichen-degenerativen und weichteilrheumatischen Beschwerden.
Eine Heilung nichtentzündlicher und weichteilrheumatischer Erkrankungen ist kaum möglich. Daher streben die Patienten eine Linderung ihrer Beschwerden auf ein alltagserträgliches Maß an. Während medikamentöse Maßnahmen als Langzeittherapie wegen der zahlreichen und teils gravierenden Nebenwirkungen für die Dauerbehandlung ungeeignet sind, erfordert die Langzeit-Physiotherapie eine hohe Patientenmotivation und einen nicht unerheblichen Zeit-und Kostenaufwand.
Dies gilt in besonderem Maße für das komplexe Krankheitsbild der Fibromyalgie mit seinem hohen Beschwerden- und Leidensdruck. Gelenknahe Schmerzen, schmerzhafte Muskelverspannungen, Müdigkeit, Erschöpfung und Schlafstörungen zählen ebenso zu den Beschwerden wie Magen-Darm-Erkrankungen, Herzjagen, Atemnot, Gefühlsstörungen in den Gliedmaßen und Ödemen. Aber auch Konzentrationsschwierigkeiten, seelische Verstimmungen, Angstgefühle und häufig Depressionen erhöhen den enormen Leidensdruck von Fibromyalgie-Patienten.
Um diesem entgegenzuwirken und eine Linderung der Beschwerden zu erreichen, gibt es in Bad Steben die Möglichkeit einer multimodalen Komplexbehandlung. Zehn serielle Radon-Kohlesäure-Bäder innerhalb eines Zeitraums von zwei oder drei Wochen können mit Moorpackungen, Aquagymnastik, Nordic Walking und verschiedenen Entspannungsverfahren ergänzt und bedarfsweise psychotherapeutisch begleitet werden.
Der Erfolg dieser Behandlung ist wissenschaftlich bestätigt: In sechs wissenschaftlichen, doppelblinden, randomisierten Studien mit über 1.000 Patienten wurde die langanhaltende Schmerzlinderung über vier bis sechs Monate von neun seriellen Radon-Bädern als Monotherapie – ohne zusätzliche physiotherapeutische oder medikamentöse Maßnahmen – eindrücklich dokumentiert. Bei der Kombination mit Kohlensäure wird die Radon-Wirkung sogar verstärkt, so dass bei halber Strahlenbelastung die gleiche schmerzlinderende Wirkung erzielt wird. Zusätzlich konnte eine signifikante Blutdrucksenkung über vier Monate insbesondere bei älteren Hochdruckpatienten dokumentiert werden.
Die Strahlenbelastung der Radon-Bäder in Bad Steben liegt bei 0,175 mSv pro Kur und damit weit unter der natürlichen mitteleren Strahlenbelastung von 2-4 mSv. Sie ist folglich unbedenklich. Im Gegenteil: Bei diesen niedrigen Strahlendosen werden biopositive Zelleffekte sowie Wirkungen auf das Immunsystem beschrieben. Diese positiven entzündlungshemmenden Wirkungen konnten in Zusammenarbeit mit der Strahlenklinik der Universität Erlangen-Nürnberg zuletzt in der „Radon_01“- Studie nachgewiesen werden und erklären die langanhaltende Schmerzlinderung serieller Radon-Bäder über vier bis sechs Monate. Insbesondere für Radon-Kohlensäure-Mischbäder können in Bad Steben zwei Behandlungsserien pro Jahr angeboten werden, so dass eine signifikante Schmerzlinderung oder sogar Schmerzfreiheit über ein Jahr erwartet werden kann.