Vom Herz aus fließt Ihr Blut in immer feiner und feiner werdenden Gefäßen durch den ganzen Körper. Es versorgt Sie mit lebenswichtigem Sauerstoff und Nährstoffen. Gleichzeitig leitet es schädliche Stoffe ab und schickt das gereinigte Blut durch die Venen wieder zum Herz zurück – damit Sie dauerhaft gesund bleiben. Dieses Transportsystem ist unser Kreislauf.
Hier lesen Sie, warum Ihr Kreislauf eine echte „Herzensangelegenheit“ ist und wie Sie ihn ganz einfach ankurbeln.
Flimmert es vor Ihren Augen und Ihnen ist schwindelig, wenn Sie morgens schnell aus dem Bett springen? Oder brechen Sie schnell in Schweiß aus oder frösteln oft? Das alles hängt mit Ihrem Kreislauf zusammen.
Generell fühlen sich Menschen, die unter Kreislaufproblemen leiden, oft schlapp und müde. Das kann sich auch im Beruf zeigen: Denn häufig fällt es Betroffenen schwer, sich zu konzentrieren und sie sind weniger leistungsfähig – für die gleichen Aufgaben brauchen sie oft mehr Zeit als Ihre Kollegen.
Macht sich der Kreislauf bemerkbar, berichten viele Menschen außerdem von einem stark klopfenden Herz. Das liegt daran, dass der Blutdruck plötzlich steigt. Aber was genau passiert im Körper, wenn Sie Ihren Kreislauf spüren?
Springen Sie morgens aus dem Bett, schlägt das Herz schneller und die Arterien verengen sich – der Blutdruck steigt. Damit sorgt Ihr Herz dafür, dass der Körper und alle wichtigen Organe – besonders das Gehirn – trotz plötzlicher körperlicher Anstrengung gut durchblutet sind.
Die Hauptaufgabe des Herzens ist es also, Ihren Blutdruck stabil zu halten. Der Blutdruck ist der Druck, mit dem das Herz das Blut durch die Arterien pumpt. Ärzte messen ihn in „Millimeter Quecksilbersäule“ (mmHg).
Deshalb rät die Deutsche Herzstiftung auch bei den Herzwochen 2017 zu regelmäßigen Herz-Check-Ups ab einem Alter von 45 Jahren bei Frauen und von 40 Jahren bei Männern. Denn so erkennen und behandeln die Spezialisten Grunderkrankungen wie Herzschwächen möglichst früh und vermeiden lebensbedrohliche Infarkte.
Die gute Nachricht: Kreislaufprobleme sind in den meisten Fällen kein Grund zur Besorgnis. Denn nur in seltenen Fällen stecken hinter ihnen Herz- oder Gefäßkrankheiten, Hormon- oder psychische Störungen, oder ernsthafte Erkrankungen des Nervensystems.
Viel öfter entstehen Kreislaufprobleme durch ungesunde Angewohnheiten – zum Beispiel, wenn Sie
Auch stark schwankende Temperaturen schlagen vielen Menschen auf den Kreislauf. Aber: Viele Dinge, die sich negativ auf Ihren Kreislauf auswirken, können Sie selbst beeinflussen – indem Sie Ihren Lebensstil ändern.
Greifen Sie nicht gleich zu Medikamenten, wenn Sie im Alltag öfter unter Kreislaufproblemen leiden. Mit einigen einfachen Tricks kurbeln Sie ihn ganz einfach selbst wieder an.
Greifen Sie zu fettarmen Nahrungsmitteln und essen Sie ausgewogen: Anstatt jeden Tag Fleisch zu essen, planen Sie einmal die Woche ein Fischgericht ein und ernähren Sie sich ansonsten möglichst fleischlos.
Wollen Sie nicht vollkommen auf Fleisch verzichten, lassen Sie Paniertes, Salziges und schwere Saucen weg. Außerdem empfehlen Ärzte, täglich fünf Portionen Gemüse und Obst zu essen – zum Beispiel einen frischen, knackigen Apfel. Das senkt den Blutdruck – und Sie spüren nach und nach, wie Ihre Leistungsfähigkeit steigt.
Für ein gesundes Herz – und damit auch für einen stabilen Kreislauf – müssen Sie kein Hochleistungssportler sein. Ihr Training sollte Sie nicht überfordern. Es reicht, wenn Sie dreimal die Woche ungefähr 30 Minuten lang spazieren gehen, mit dem Fahrrad fahren oder schwimmen. Übrigens: Sport hilft Ihnen dabei, Stress abzubauen – auch das ist gut für den Blutdruck.
Achten Sie auf die Zeichen, die Ihnen Ihr Körper gibt: Fühlen Sie sich oft nervös, gereizt und reagieren Sie unangemessen auf kleine Belastungen, integrieren Sie Achtsamkeit und Meditation in Ihren Alltag. Schon zehn Minuten meditieren am Tag senkt Ihr Stresslevel deutlich.
Macht Ihnen Ihr Kreislauf zu schaffen, bringen Sie ihn mit einer Wechseldusche in Schwung. Duschen Sie sich dafür einfach eine Minute lang mit möglichst heißem Wasser ab – natürlich sollte das Wasser dabei nicht so heiß sein, dass Sie sich verbrennen.
Danach brausen Sie eine Minute lang mit kaltem Wasser. Vorsicht: Leiden Sie bereits an Herzproblemen, sollte das Wasser bei Ihrer Wechseldusche nicht zu kalt sein. Fangen Sie bei den Füßen und den Beinen an und gehen Sie dann zu den Armen über. Erst danach duschen Sie Rücken, Brust und Bauch ab. Nach einigen Wiederholungen beenden Sie die Wechseldusche mit einem „kalten Durchgang“.
In Kurorten wie Ottobeuren führen Sie mit Hilfe von Spezialisten und Therapeuten Kneipp-Kuren durch. Sie sind besonders wirksam bei der Behandlung und Prävention von Herz-, Gefäß- und Kreislaufkrankheiten.
Verändern Sie Ihre täglichen Angewohnheiten, sodass sie zu Ihnen und Ihrem Lebensstil passen. Wie wäre es anstatt mit einem Bier zum Feierabend mit einer gesunden Fruchtschorle? Und anstelle eines Schokoriegels beim Fernsehen mit etwas frischem Obst aus der Region?
Ihr Kreislauf ist ein empfindliches System – halten Sie es möglichst stabil. Mit Bewegung, ausgewogener Ernährung, Wechselduschen und Entspannung bringen Sie ihn zurück ins Gleichgewicht – Ihr Herz dankt es Ihnen!