Stefan Pecher, Mit-Organisator des Projekts, ist Teamarzt der nordischen Nationalmannschaft und betreut normalerweise Olympiasportler. Im „Gesundes Bayern“-Interview erklärt er, warum Teilnehmer bei „Fit4Life“ trotzdem nicht gleich Leistungssportler sein müssen und warum Sportbegeisterte das bayerische Fichtelgebirge lieben.

 Herr Pecher, auf was zielt „Fit4Life“ ab?

Das Programm zielt auf Gesundheit ab – nicht auf das Erkennen von Krankheiten, sondern auf das Gesund-Erhalten und auf die Optimierung der Gesundheit. Das heißt, wir wollen ganz normale, leidlich Sport-treibende Menschen zu uns ins Fichtelgebirge locken und mit dem Programm noch gesünder, noch fitter machen.

Richtet sich das Programm an Menschen, die schon gesundheitliche Probleme haben oder an Menschen, die dem vorbeugen wollen?

An beide. Wir können das für jeden individuell einrichten. Wir erstellen ein Trainingsprogramm nach den ersten gesundheitlichen Untersuchungen. Das heißt, der bisher nicht sportliche Mensch bekommt einen Trainingsplan, den er leicht und gut schaffen kann und mit dem er sich fitter fühlt – und mit dem er auch nach „Fit4Life“, etwas an der Hand hat, um zu Hause zu trainieren, um seine Gesundheit zu erhalten. Aber auch der schon einigermaßen fitte, vielleicht sogar schon Sport-treibende Teilnehmer bekommt eine Optimierung seiner sportlichen Aktivität sowie seiner Leistungsdaten und kann dann auch zu Hause wieder, noch besser, Sport treiben – und einfach noch gesünder leben.

Es gibt also für jeden einen individuellen Trainingsplan. Wie wird dieser entwickelt?

Zunächst kommen die Patienten zu uns in die Praxis, werden dann erst einmal ausführlich befragt, ob sie körperliche Beschwerden haben. Anschließend wird eine Eingangsuntersuchung gemacht, ebenso wie eine Laboruntersuchung. Und wir führen eine Ergospirometrie zur Sauerstoffmessung durch – um festzustellen, bei welchen Herzfrequenzen, die jeweiligen Sportler  trainieren sollten, um sich zu optimieren, was ihre Trainingsleistung angeht, aber vor allem was ihre Gesundheit betrifft.

Also auch um die Leistungsgrenze zu erkennen und zu wissen, ob sie schon erreicht ist oder ob man noch weitermachen kann…?

Ja, ob man noch weitergehen kann und was das optimale Trainingslevel ist. Es gibt ja Menschen, die einfach so gut trainiert sind, bei denen wir sagen können „Mensch, ihr dürft manchmal auch schneller trainieren“. Es gibt aber auch Menschen, die erstmal ihre Grundlagenleistung erhöhen müssen, um dann eventuell mal schneller oder länger zu laufen. Und das bekommen wir mit der Ergospirometrie gesagt und können so individuell einen Trainingsplan erstellen. Die Probanden bekommen auch einen Personal Computer an die Hand, bei dem die gesamten Daten eingespeichert sind und der ihnen die Herzfrequenzen, während sie trainieren, genau vorgibt.

Aber der „normale“ Personal Trainer als Mensch ist auch immer noch mit dabei?

Klar, klar. Wir machen verschiedene Events mit den Sportlern, die hier bei uns im Fichtelgebirge sind. Wir haben ja eine herrliche Gegend. Also es gibt keine schönere Gegend zum Skilaufen – und das kann ich wirklich behaupten, nachdem ich ja eigentlich alle Gebiete dieser Welt als Sportler gesehen habe. Man kann Schneeschuhwandern, Langlaufen, Nordic Walken, Moutainbiken – man kann eigentlich nahezu alle Sportarten, Ausdauer- und Kraftsportarten bei uns machen. Und kann so eine tolle Woche erleben mit verschiedenen Sportarten und eben verschiedenen Trainern – denn wir haben hier auch Olympiateilnehmer und Hochleistungssportler, die sich dann auf das Niveau des Einzelnen einlassen und mit ihm trainieren.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

Mehr über die Region Fichtelgebirge und das Projekt „Fit4Life“ erfahren Sie hier

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